Nach einem ungestörten Tennisjahr konnte der Vorsitzende des Bezirks Neckar/Alb/Schwarzwald, Stefan Linke (Schwenningen), mal wieder seine 160 Vereine zu ihrer gewohnte Bezirksversammlung mit anschließenden Arbeitskreisen in die Hohenberg-Schule in Horb einladen.
Der Bezirksrat hatte alles bestens organisiert und die Besucher kamen aus über 70 Vereinen. Für die Bewirtung war diesmal die Jugendabteilung des TC Nordstetten zuständig, und Jugendwartin Beate Rößler und ihre Helferinnen bekam sehr viel Lob für die Vorbereitung und Durchführung.
Nachdem das gewohnte Grußwort des Horber Oberbürgermeisters ausfallen musste, da er an anderer Stelle gebraucht wurde, durfte Stefan Linke zwei Ehrengäste vom Württembergischen Tennisbund begrüßen. Vom Präsidium kam Vizepräsident Klaus Berner, der im Verband für den Bereich Jugend- und Aktivensport zuständig ist. Und fast immer dabei- und ein gern gesehener Gast- der Referent für Schultennis, Chris Efler.
Klaus Berner sparte in seiner kurzen Begrüßung nicht mit Lob für die gute Arbeit der Bezirksvorsitzenden und der Bezirksräte. Er betonte auch die missliche Lage des Präsidiums, das nach dem von ihren Vorgängern verursachten Finanzskandal auf Reaktionen des Finanzamtes warten muss und bei wichtigen Angelegenheiten nicht handlungsfähig ist.
Weil die Berichte der Bezirksräte schon im Vorab veröffentlicht waren, konnte sich auch der Bezirksvorsitzende bei seinem Jahresbericht kurzfassen. Das Tennisjahr sei ordentlich gelaufen. Die Verbandsrunde im Winter ging ohne Vorfälle oder Proteste ebenso problemlos über die Bühne wie die Sommerrunde. Die Bezirksmeisterschaften, egal ob Jugend, Aktive oder Senioren wurden mit gesteigerten Teilnehmerzahlen erfolgreich durchgeführt. Die laufende Winterrunde 23/24 wurde erstmals von der Geschäftsstelle geplant und ist genauso störungsfrei. Nicht gefallen hat ihm, dass das Jugendtraining des Bezirks neu geordnet wurde, so dass man ohne eigenen Bezirkstrainer auskommen muss. Mangels genügender Mitarbeiter muss man im Bereich der Pressearbeit und der Vereinsentwicklung etwas kürzer treten. Hauptgegner des WTB sei aktuell das Finanzamt und das lähme den Verband und frustriere viele Ehrenamtliche, Er sei aber verhalten optimistisch, dass man auch hier zu einer akzeptablen Lösung kommen könne.
So war es für Klaus Berner kein Problem, die Entlastung für den Vorsitzenden und den Bezirksrat zu beantragen, die von der Versammlung auch einstimmig gewährt wurde. Efler gab dann umfassende Einblicke zum Thema Inklusion im Tennis, das dem WTB sehr am Herzen liegt. Er verwies auf die Broschüre „Inklusion im Tennis“, die zeigt, welche Perspektiven, Chancen und Potenziale sich einem Tennisverein eröffnen können und führte Good-Practice Beispiele an. Diese kann man sich auf den WTB-Seiten herunterladen. Ansprechpartner dort ist Frank Wietschorke, Bereichsleiter Ressort V.
Klaus Berner erläuterte zunächst die geplante neu Ersatzspielerregelung, die zum Beginn der Wintersaison in Kraft treten soll. Danach ist es geplant, dass jeder Spieler*in (Ausnahme für Jugendliche) zukünftig in zwei Mannschaften Verbandsspiele bestreiten darf. Man darf dies auch in zwei Vereinen, aber nicht in derselben Kategorie.
Das Präsidium plant auch einen gemeinsamen Spielbetrieb mit dem Badischen Tennisverband und erste Planungen haben stattgefunden. Mit Unterstützung der Dualen Hochschule Stuttgart wurde das Verbandsgebiet beider Verbände in Cluster eingeteilt, um hier kürzere Fahrtwege für die Vereine zu schaffen. Viele aber nicht unüberbrückbare Unterschiede gibt es auch in den Wettspielordnungen. Das Projekt wird erstmals in der Delegiertenversammlung des WTB Ende April vorgestellt und hoffentlich ab 2026 verwirklicht werden können. Genaueres über die Planungen findet man auf der Homepage des WTB.
Bei der genannten Delegiertenversammlung sind die sechs Bezirke jeweils mit 6 gewählten Personen vertreten. Hierfür wurden folgende Herren gewählt: Steffen Aicher (Spaichingen), Markus Gramer (Bildechingen), Sven Mayer (Rottweil), Robin Riethmüller (Hobbyland Balingen), Martin Sülzle (Rosenfeld), Oliver Unger (Hechingen). Als Vertreter des Bezirksrats nehmen Stefan Linke und Wolfgang Fritz teil.
Nach einer kurzen Verpflegungspause traf man sich in den vier Arbeitskreisen Vereinsführung, Sport, Breitensport und Jugendsport:
In der Arbeitsgruppe Vereinsführung wurde unter Moderation von Berner/Linke über die Finanzen des WTB, den Streit mit dem Finanzamt, der Neubesetzung der WTB Geschäftsführerposition und über die Vorverlegung der Abmeldefristen für Mannschaften diskutiert.
Beim Sport informierte Wolfgang Fritz über die Regularien der anstehenden Sommerrunde und Richard Steinhilber über die vorgeschriebenen Ergebnismeldungen. Er erklärte auch die Formalitäten bei der Planung und Durchführung eines Turniers. Allgemein wurde bedauert, dass es im Bezirk zu wenig Oberschiedsrichter gibt; gewünscht wurde eine Liste aller im Verband zur Verfügung stehenden Oberschiedsrichter.
Beim Jugendsport beschäftigten sich Birgitta Götz und Chris Efler mit dem Thema, wie man Jugendliche für den Tennissport interessiert und erklärten die Neuerungen bei der VR-Talentiade.
Richard Riedlinger konnte bei den Breitensportlern bereits die neuen Spielpläne verteilen und erklärte die neuen Regeln im Breitensport sowie die geltenden LK-Regeln.
Obwohl nicht auf der Tagesordnung vermerkt waren die Ehrungen zweier Mitglieder des Bezirksrats doch ein schöner Abschluss. Breitensportwart Richard Riedlinger (Rosenfeld) erhielt die Silberne Ehrennadel des WTB. 2005 wurde er Breitensportwart in seinem Verein und wurde 2009 in das gleiche Amt im Bezirk gewählt. Seither setzt er sich vehement für seine Breitensportler*innen ein und führt viele Veranstaltungen durch.
Ebenfalls aus den Händen von WTB-Vizepräsidenten Klaus Berner erhielt Stefan Linke die Silberne Ehrennadel. Dabei brauchte Berner doch länger als die ihm gewährten 180 Sekunden. Zuviel hatte Stefan Linke schon in seinen Ehrenämtern geleistet. 2008 wurde er in die Rechtskommission gewählt. Zwei Jahre später wurde er Bezirksvorsitzender im Bezirk B bis zu seinem Umzug nach Schwenningen im Jahr 2020. Und seit 2002 ist er nun Bezirkschef im Bezirk E. Seit 2016 ist er B-Oberschiedsrichter und macht zusätzlich zu seinem C-Trainer Leistungssport aktuell noch die Ausbildung zum B-Trainer Breitensport. Mit einiger Überraschung erfuhr man auch einiges über seine sportlichen Highlights. Er glänzt nicht nur auf dem Tennisplatz, sondern auch auf den Skipisten. So brauchte man sich nicht zu wundern, dass er in der Kombination beider Sportarten dreimal Deutscher Meister war.