In 60 Pflichtspielen stand Thomas Tuchel beim FC Bayern München an der Seitenlinie – seine Punkteschnitt von 1,98 sieht auf den ersten Blick ordentlich aus, passt jedoch weder in den Maßstab des FC Bayern noch in den von Tuchel selbst. Waren bei den Bayern in diesem Jahrtausend bis auf Jürgen Klinsmann (1,95 Punkte pro Spiel) sämtliche Cheftrainer in dieser Statistik erfolgreicher, erbrachten auch Tuchels vorherige Teams Chelsea (2,08), Paris (2,35) und Dortmund (2,12) bessere Leistungen auf den Rasen.
Und so verlässt der 50-Jährige den Rekordmeister vorzeitig – oder doch nicht? Nach den vermeintlichen Absagen anderer Kandidaten scheinen die Bayern nun doch mit Tuchel weitermachen zu wollen – die Kehrtwende ist allerdings noch nicht endgültig beschlossen.
In dieser Spielzeit konnte der FC Bayern mit Leverkusens rasantem Lauf nicht Schritt halten, im Pokal setzte es eine sensationelle Niederlage bei Drittligist 1. FC Saarbrücken und in der Champions League schied man im Halbfinale gegen Real Madrid aus. Für die Bayern-Fans ein ganz ungewöhnliches Szenario, die bisher letzte Saison ohne Titel war 2011/12.
Dennoch geht es für die Bayern am finalen Spieltag noch um den zweiten Platz, der VfB Stuttgart könnte noch am Rekordmeister vorbeiziehen. Für dieses Vorhaben stehen jedoch zahlreiche Spieler nicht zur Verfügung, unter anderem sind Raphael Guerreiro, Jamal Musiala, Kingsley Coman, Serge Gnabry und Top-Torjäger Harry Kane verletzt oder zumindest fraglich.
Doch auch für die TSG ist das Spiel am Samstag bedeutsam: Das Team von Pellegrino Matarazzo kann sich noch für sämtliche UEFA-Wettbewerbe qualifizieren, das internationale Geschäft aber auch noch gänzlich verpassen. Die Bühne ist bereitet – auch ohne die von den Fans des FC Bayern erwartete Schalenübergabe.
