Etwa 20 Minuten benötigten die Kraichgauer, um in der Partie beim Tabellendrittletzten zu ihrem gewohnten Rhythmus zu finden. Die ersten beiden erwähnenswerten Abschlüsse verzeichneten die Balinger. Nach einem kuriosen Querschläger in der TSG-Defensive segelte das Spielgerät in der 18. Minute im hohen Bogen auf das Hoffenheimer Gehäuse zu, Torhüter Nahuel Noll bekam die Situation allerdings noch geklärt und sicherte das Spielgerät. Kurz darauf (21.) fasste sich Marko Pilic ein Herz, den Distanzschuss des Balingers wehrte Noll zur Ecke ab.
Danach nahmen die Hoffenheimer das Heft des Handelns in die Hand und überzeugten einmal mehr mit Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Nachdem Bambasé Conté den erfolgreichen Abschluss auf Vorarbeit von Tom Bischof im Fünfmeterraum noch knapp verpasst hatte – Lukas Griebsch klärte in höchster Not (23.) –, vollendete Uche Obiogumu nur eine Minute später einen schnörkellos im Zentrum vorgetragenen Angriff zum 1:0 (24.). Die Balinger hatten bis zum Pausenpfiff noch einen Abschluss entgegenzusetzen, Griebsch fand jedoch in der kurzen Ecke in Noll seinen Meister (27.). In der 34. Minute erhöhte Obiogumu im Anschluss an einen Bischof-Steckpass dann technisch fein mit der Hacke und stellte somit auf 2:0 für die Hoffenheimer.
Die Angriffsmaschine der Kraichgauer lief nun auf Hochtouren. Bischof versuchte es zwei Mal technisch ansprechend, blieb jedoch zunächst an Marcel Binanzer hängen (36.) und zirkelte den Ball etwas später am linken Winkel vorbei (43.). Zum Schlusspunkt der ersten Hälfte brachten die Hoffenheimer den Ball dann noch einmal im Tor unter: Luka Ðurić leitete ein, Andu Kelati lupfte den Ball in die rechte Ecke (45.).
Mit dem deutlichen Vorsprung im Rücken starteten die Hoffenheimer auch erfolgreich in die zweiten 45 Minuten – und markierten schnell durch Tom Bischof, der nach einem Fehler im Balinger Aufbauspiel allen Widersachern enteilte und einschob, auf 4:0 (52.). Die Partie war entschieden, bei sommerlichen Temperaturen gingen die Hoffenheimer allerdings nicht vom Gaspedal, sondern setzten weiterhin auf Powerfußball in der Offensive. Die Balinger hätten in der 65. Minute dennoch um ein Haar den Anschlusstreffer erzielt, Jan Ferdinand traf allerdings die Latte. Auf der Gegenseite hatte Bambasé Conté in der 71. Minute mehr Glück: Sein Flachschuss von der Strafraumgrenze wurde abgefälscht und landete unhaltbar für Binanzer im Tornetz. Wenngleich beide Teams bis in die Schlussphase hinein noch einiges versuchten, blieb es beim 5:0-Endstand.
„Es war insgesamt schwieriger, als es das Ergebnis letztlich aussagt. Zu Beginn haben wir die Möglichkeiten der Balinger ein Stückweit selbst eingeleitet. Mit dem 1:0 wurde es deutlich leichter für uns. Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass es in dieser Liga sehr schwer wird, wenn man in Rückstand gerät. Das hätte uns zu Beginn passieren können. Wir konnten uns mit fortlaufender Spieldauer viele Chancen erspielen. Wenn noch ein paar Treffer mehr auf beiden Seiten fallen, hätte das dem Spielverlauf entsprochen. Wir sind froh über den guten Start in die Englische Woche, wissen aber, dass jetzt noch ein knackiges Programm auf uns wartet“, sagte TSG-Coach Vincent Wagner nach der Partie.
Weiter geht's für die Hoffenheimer am Mittwoch um 19 Uhr mit dem Nachholspiel beim TSV Steinbach Haiger.
TSG Balingen – TSG 1899 Hoffenheim II 0:5 (0:3)
Balingen: Binanzer – Eisele, Griebsch, Schaber (13. Campanile), Almeida, Seeger, Schneider (63. Bader), Mathauer, Ramser, Eroglu (63. Ferdinand), Pilic (63. Vochatzer).
Hoffenheim: Noll – Hagmann, Petrović, Soerensen, Mazagg – Hyryläinen (72. Kambala), Ðurić (65. Bogarde) – Conté, Bischof (81. Breitenbücher), Kelati (72. Camara) – Obiogumu (65. Mokwa).
Tore: 0:1 Obiogumu (24.), 0:2 Obiogumu (34.), 0:3 Kelati (45.), 0:4 Bischof (52.), 0:5 Conté (71.). Zuschauer: 553. Schiedsrichter: Tobias Ewerhardy. Karten: Gelb für Ramser.
