Die schwache Saison des FC Bayern und die ewige Trainersuche waren auch Thema im Doppelpass. Dabei bekam auch Thomas Tuchel sein Fett weg. Nach einer 2:4-Niederlage in Hoffenheim am letzten Spieltag hat der FC Bayern München nicht nur die erste titellose Saison seit 2012 hingelegt, sondern auch die Vizemeisterschaft noch an den VfB Stuttgart verloren. Die Probleme beim deutschen Rekordmeister waren entsprechend auch Thema im "Doppelpass" am Tag nach dem letzten Spieltag – und dabei wurde die Runde deutlich. Auf die Frage, ob das Spiel gegen Hoffenheim überhaupt noch wichtig gewesen sei, antwortete t-online-Kolumnist Stefan Effenberg etwa: "Auch so ein Spiel ist nicht wurscht. Es ging um den zweiten Tabellenplatz und wenn du den holst um den Supercup für die nächste Saison. Also da ging es auch um Millionen." "Dass du dich so abschlachten lässt, darf nicht passieren" Die Niederlage sei inakzeptabel gewesen. "Dass du dich so abschlachten lässt, das darf nicht passieren", so Effenberg. Jedoch sei die Leistung "sinnbildlich für die ganze Saison" gewesen. In der Champions League sei Bayern zwar ganz gut aufgetreten, in der Bundesliga "von der Spitze aber meilenweit weg." Deshalb freue er sich für Stuttgart, denn "Bayern hätte es nicht verdient", so Effenberg. Ex-Bundesliga-Trainer Christoph Daum brachte die Situation auf den Punkt: "Alle dachten, es könnte nicht viel schlimmer kommen, doch es wurde noch schlimmer." Doch woran muss Bayern jetzt arbeiten, um wieder den Anschluss an die Spitze zu finden und Leverkusen die Stirn bieten zu können? "Die aller dringendste Geschichte ist der Trainer", analysierte Journalist Carlo Wild. "Völlig abstrus" Die Trainersuche beim FC Bayern zieht sich nunmehr seit Wochen hin. Nach zahlreichen Absagen unter anderem von Xabi Alonso , Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick verhandelte der Klub sogar mit dem eigentlich schon geschassten Thomas Tuchel über eine Weiterarbeit. Für Journalist Wild "völlig abstrus". Er erinnerte an die zahlreichen Niederlagen, die überhaupt erst zur Entlassung von Tuchel geführt hatten. Nur wegen der überzeugenden Champions-League-Vorstellung könne er nicht Trainer bleiben. FC Bayern : Der nächste Titel ist schon verspielt Die Schuld für die schwache Saison sieht Wild nämlich durchaus auch bei Tuchel. Dabei führt er die Verletzungssorgen des Klubs als einen Punkt an. Er habe schon zu Beginn der Saison gehört, dass die Spieler der Meinung gewesen sein sollen, dass zu wenig trainiert wird. Deshalb habe die Fitness gefehlt, was zu den Verletzungen geführt habe. "Schlecht trainiert" "Wenn mit Pavlović und Musiala zwei junge Spieler, die Deutschland bei der EM vertreten sollen, gegen Madrid nach 50, 60 Minuten mit Wadenkrämpfen vom Platz müssen, dann haben die entweder in der Halbzeit das falsche Wasser getrunken oder sie sind schlecht trainiert", so seine deutliche Tuchel-Kritik. Christoph Daum sah den Hauptkritikpunkt vor allem in Tuchels öffentlichen Äußerungen zum Kader zu Beginn der Saison. Damals hatte der 50-Jährige unter anderem immer wieder die Verpflichtung eines defensiven Mittelfeldspielers gefordert. "Die Transferliste ist zu und er spricht immer noch von einem Sechser. Das ist ein No-Go", sagte Daum und fügte an: "Damit mache ich die Spieler meiner Mannschaft schwach."
