Bei öffentlicher Aufführung von Musik können Lizenzkosten fällig werden. Das gilt auch für ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen. Hessen will seine Vereine nun entlasten.
Um Ehrenamtsvereine bei ihren Veranstaltungen von Musiklizenz-Kosten zu entlasten, plant Hessen einen Gema-Pakt. Das kündigte Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz (CDU) anlässlich eines Besuchs beim Landessportbund am Dienstag an. Wenn Vereine etwa ihre Events musikalisch begleiteten oder es bei öffentlichen Veranstaltungen Musikdarbietungen gebe, dann stelle sich die Frage, wie die Gema-Kosten angemeldet und abgerechnet würden. Die Gema, Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, vertritt urheberrechtliche Interessen unter anderem von Künstlerinnen, Textern und Musikverlegern.
Mit dem Gema-Pakt sollen nun Vereinen unterschiedliche Angebote zur Übernahme der Kosten gemacht werden, wie Pentz erläuterte. Viele Vereine hätten bereits über ihre Dach- oder Landesverbände Verträge mit der Gema geschlossen. "Diese sind unkomplizierte und kostengünstige Lösungen und es macht an dieser Stelle wenig Sinn, Doppelstrukturen zu schaffen", ergänzte der Minister. Er werde den Verbänden anbieten, Teil des Paktes zu werden. "Vonseiten des Landes bieten wir darin an, ganz oder anteilig die Gema-Kosten zu übernehmen."
Für die Ehrenamtsvereine, die nicht in Verbänden mit entsprechenden Verträgen organisiert seien, gebe es ebenfalls eine Lösung, ergänzte Pentz. Derzeit verhandele das Land mit der Gema über ein einfaches Abrechnungsmodell. Der Minister wies jedoch auch auf die finanziellen Grenzen des Paktes hin, über den nicht jede denkbare Ehrenamtsveranstaltung erreicht werden könne.