Das Geschäft vom Tüv Rheinland brummt. Die Auftragsbücher sind voll und die Firma sucht händeringend Fachkräfte. Ein 2010 aufgedeckter Brustimplantate-Skandal ist aber noch immer Bilanz-Ballast.
Dank einer hohen Nachfrage nach Prüfungen, Seminaren und Beratungen hat der Tüv Rheinland seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Prüfunternehmen am Mittwoch in Köln mit. 2022 hatte der Zuwachs 8,8 Prozent betragen. Im vergangenen Jahr hatte die Firma Gegenwind, das Betriebsergebnis brach um 42 Prozent auf 103,9 Millionen Euro ein. Das lag vor allem daran, dass die Rückstellungen für den lange zurückliegenden Brustimplantate-Skandal um den französischen Hersteller PIP erhöht wurden.
Tüv Rheinland hatte das Qualitätssicherungsverfahren von PIP zertifiziert, Klägerinnen werfen den Kölnern Schlamperei vor. Die Firma weist die Vorwürfe zurück, sie sieht sich selbst getäuscht. Wegen der Verfahren bildete der Tüv Rheinland inzwischen Rückstellungen von 277 Millionen Euro.