Granada steht mit dem Rücken zur Wand, Real ist wiederum in Meisterlaune – Foto: Getty Images
Die Ausgangslage
- Nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Bayern stehen die Königlichen zum sechsten Mal in elf Jahren im Champions-League-Finale. Mit einem möglichen Sieg gegen Borussia Dortmund in Wembley könnte Real Madrid die aktuelle Saison mit einem dritten Titel nach Supercopa de España und der 36. spanischen Meisterschaft perfekt machen. Die Mannschaft von Cheftrainer Carlo Ancelotti kann daher ihre Meisterschafts-Tournee am 35. LaLiga-Spieltag gegen den FC Granada (18:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) feierlich angehen, zumal es am Sonntag zu Pokalübergabe und Meisterfeier kommen wird. Die Andalusier hingegen sind bereits fast nicht mehr zu retten: Mit elf Punkten Abstand auf das rettende Ufer muss Granada alle vier noch verbleibenden Spiele gewinnen, um eine kleine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Ein Punkteverlust oder gar eine Niederlage gegen die Blancos würde den Abstieg somit endgültig besiegeln. Wirft man einen Blick auf die Bilanz gegen das weiße Ballett, haben die Andalusier wenig Grund zur Hoffnung: Real Madrid hat vor elf Jahren das letzte Mal gegen den FC Granada verloren. Seitdem gewannen die Königlichen alle 15 Aufeinandertreffen und erzielten dabei im Schnitt 2,86 Tore pro Partie, so auch das Hinspiel mit 2:0.
Der Gegner
- Die Andalusier liegen nach 34 Spielen mit 21 Punkten auf dem 19. und damit vorletzten Tabellenplatz. Nur UD Almería besitzt mit 17 Zählern noch weniger auf dem Konto. Auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz, den momentan RCD Mallorca innehat, sind es indes bereits elf Punkte Rückstand. Um das Ruder herumzureißen, haben die Klubverantwortlichen bei Granada bereits zwei Trainerwechsel in der laufenden Saison vollzogen: Paco López musste nach knapp einem Jahr gehen, dabei hatte er die Andalusier nicht nur zum direkten Wiederaufstieg, sondern auch zur Meisterschaft 2023 in der Segunda División geführt. Seit November übernahm Alexander Medina den Trainerposten, mit dem klaren Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Doch nur vier Monate später war auch für den Uruguayer Schluss und es übernahm José Ramón Sandoval. Der 56-jährige Spanier konnte seit Amtsbeginn Anfang März aus sechs Spielen zwei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen einfahren, jedoch immer noch zu wenig, um Granada in die Nähe des Klassenerhalts zu führen. Fraglich, ob Sandavol ausgerechnet gegen Real Madrid mit einem Sieg den drohenden Abstieg noch etwas hinauszögern kann. Bei bis dato 36:64 Toren ist nur Almería schlechter mit 33:67, Real Madrid besitzt unterdessen die beste Tordifferenz LaLigas mit 74:22 Treffern.
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Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Während beim FC Granada keine Fragezeichen hinter der Startelf stehen, dürfte bei Real Madrid nach dem Halbfinal-Rückspiel ordentlich rotiert werden. Bis auf Langzeitpatient David Alaba und dem jüngst verletzten Aurélien Tchouaméni kann Cheftrainer Carlo Ancelotti aus dem Vollen schöpfen. Ob der Italiener gegen die Andalusier mit einer B-Elf auflaufen wird, um sein Starensemble zu schonen oder ob es ein Mix aus beiden wird, bleibt abzuwarten. Angesichts der bereits eingefahrenen Meisterschaft könnte Ancelotti einigen Edelreservisten wie Brahim Díaz, Luka Modrić oder Arda Güler ein paar mehr Einsatzminuten geben. Vor allem Éder Militão und Thibaut Courtois werden von diesen Rotationen profitieren. Militão kam seit seiner Rückkehr nach überstandenem Kreuzbandriss auf rund 259 Einsatzminuten bei acht Einsätzen. Sollte der Brasilianer für das Finale in Wembley gegen den BVB eine Startelf-Option sein, müsste er sich dies in den letzten vier Liga-Partien unter Beweis stellen. Auch Courtois hätte gute Chancen, am 1. Juni im Kasten der Königlichen zu stehen. Carlo Ancelotti verkündete auf der Pressekonferenz, dass er sich bei der Torwart-Frage noch nicht sicher ist und allen drei Akteuren (Lunin, Courtois, Kepa) noch Einsätze in den verbleibenden Partien geben wird. Somit dürfen Courtois und Militão gegen die Andalusier durchaus berechtigte Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf haben.
So könnten die Blancos gegen den FC Granada auflaufen – Grafik: REAL TOTAL
Die Stimmen zum Spiel
Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Wir haben vor dem Finale Spiele, die uns helfen werden, es gut vorzubereiten. Natürlich wird es Rotationen geben. Alle werden in dieser Phase spielen, um in Top-Form zu kommen. Wir brauchen auch Pausen, denn es war eine bisher sehr anspruchsvolle Saison. Daher werden ich nach den Spielen ein paar Tage Pause geben. Und: Nach dem Spiel werden wir natürlich feiern.“
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José Ramón Sandoval (Cheftrainer FC Granada): „In diesen Spielen brauchen die Spieler nicht viel Motivation. Wir treffen auf eine Mannschaft, die jeden Fehler bestraft, also brauchen wir maximale Konzentration. Wir müssen alles perfekt machen und sie müssen nicht alles perfekt machen. Wenn sie alles perfekt machen, haben wir unter sonst gleichen Bedingungen nichts zu tun. Um zu gewinnen, müssen wir nahe an der Perfektion sein, und sie brauchen einen schlechten Tag“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und der FC Granada stehen sich zum 54. Mal in einem Pflichtspiel gegenüber. Die Bilanz spricht klar für den frisch gebackenen spanischen Meister, der bislang 39 Siege einfuhr. Gerade mal acht Spiele endeten remis, Granada holte nur sechsmal den Sieg. Torbilanz: 135:48 aus Sicht Real Madrids.
- ALLE AUGEN AUF VINÍCIUS JÚNIOR: Der Brasilianer ist aktuell wieder in Top-Form und erzielte in den letzten fünf Partien wettbewerbsübergreifend drei Tore und einen Assist. Auch Ancelotti ließ bei der Pressekonferenz durchblicken, dass der 23-Jährige mit diesen Leistungen ein heißer Kandidat auf den nächsten Ballon d’Or ist. Ob Vinícius seine Form gegen Granada weiter ausbauen kann?
- WIEDERSEHEN: Für zwei Akteure im Kader des FC Granadas wird das Duell mit Real Madrid etwas Besonderes. Jesús Vallejo bestritt 31 Pflichtspiele für die Königlichen und ist seit Sommer zum zweiten Mal nach 2020 bis 2021 an Granada verliehen. Stürmer José Callejón trug in 77 Pflichtspielen das Trikot Real Madrids, verabschiedete sich 2013 und spielt seit 2022 für die Andalusier.
- FEIERLICHKEITEN: In Granada wird’s den mehr oder weniger obligatorischen Pasillo geben, nicht aber die Pokalübergabe. Real wollte einerseits mit den eigenen Fans feiern und andererseits den dann vermutlich fest abgestiegenen Gegner nicht demütigen. Bedeutet: Sonntag ab 9:30 Uhr gehen die Feierlichkeiten in Madrid los.
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