Aktuell zählt Real Madrid vier verliehene Spieler: Reinier Jesus und Jesús Vallejo von den Profis sowie Rafa Marín und Juanmi Latasa aus der Jugend. Alle Leihen laufen am 30. Juni 2024 aus und es stellt sich die Frage: Wer kommt zurück zu den Königlichen, wer sammelt weiter Erfahrung in anderen Klubs? So steht es aktuell um die Leihgaben.
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Reinier Jesus und Real Madrid passen bisher einfach nicht zusammen. Der offensive Mittelfeldspieler wechselte im Januar 2020 von seinem Jugendklub Flamengo an die Concha Espina, doch setzte seitdem keinen Fuß auf den königlichen Rasen, absolvierte nur drei Einsätze für die zweite Mannschaft. Stattdessen verliehen die Blancos den Brasilianer im Sommer 2020 für zwei Jahre zu Borussia Dortmund, anschließend zum FC Girona und Ende Juni 2024 schließlich zum italienischen Erstligisten Frosinone Calcio. Der Ausflug in die Bundesliga resultierte in lediglich 39 Einsätzen (741 Minuten, 1 Tor, 1 Vorlage), davon stand der 22-Jährige nur zweimal in der Startelf. In einem Interview mit Relevo Anfang März bezeichnete er die Zeit in Deutschland als die bisher komplizierteste. Vor allem die Saison 2021/22 habe ihn zurückgeworfen. „Ich war sehr, sehr traurig. In der Saison war ich nicht der fröhliche Reinier, ich war ganz anders, ich wusste nicht, was ich tun sollte, um mich zu verbessern, ich habe gut trainiert, aber ich weiß nicht, was passiert ist.“
Zurück in Spanien wurde der Offensivmann mehr berücksichtigt, doch eine hartnäckige Oberschenkelverletzung bremste ihn rund drei Monate lang aus. Bei Frosinone hingegen kommt Reiner aktuell bereits auf 871 Einsatzminuten, stand bisher zehn Mal in der Startelf. Die Leihe endet am 30. Juni 2024. Bei Real Madrid hat der Südamerikaner einen Vertrag bis Sommer 2026. Im Revelo-Interview zeigte er sich trotz vier holpriger Jahre in Europa zuversichtlich: „Das ist die Mannschaft, bei der ich bis 2026 unterschrieben habe. Ich arbeite hier, um zurückzukommen und meine Chance zu bekommen.“ Eine Rückkehr nach Brasilien habe er nach drei Leihen in vier Saisons dennoch nicht ausgeschlossen. „Wenn ich sage, dass ich nicht darüber nachgedacht habe, ist das eine Lüge. Manchmal sehe ich Spiele im Fernsehen, das Maracanã voll, die Fans singen, es ist kompliziert, nicht an Rückkehr zu denken. Ich will spielen, ich weiß nicht, ob in Brasilien oder woanders, aber ich will spielen. Ich spreche immer mit meinem Vater, dass die Dinge schwierig sind, aber ich muss ruhig bleiben und den Moment leben und ich denke, der Moment ist in Europa“, gab der Mittelfeldspieler zu.
Im Juli 2023 kam Innenverteidiger Rafa Marín von Reals Castilla nach 68 Partien hoch in die erste Mannschaft, doch verließ den Verein dann vorerst in Richtung Deportivo Alavés. Zuvor hatte der 22-Jährige seinen Vertrag bei Real Madrid noch bis 2026 verlängert. Im Sommer 2024 endet die Leihe und für den Spanier geht es zumindest vorerst zurück in die Hauptstadt, wenn vorher keine Einigung über eine Verlängerung der Leihe erzielt wird. Eine Kaufoption gibt es für die Basken aktuell allerdings nicht. Ab der Saison 2024/25 könnte der Abwehrmann somit die Innenverteidigung der Blancos unterstützen, auch wenn die derzeit verletzten Éder Militão und David Alaba bis dahin zurück sein werden und zudem auch Alphonso Davies weiterhin im Gespräch bei den Blancos ist.
Mit bereits 23 Startelfeinsätzen, davon 21 Mal über die gesamten 90 Minuten hat der 1,90-Meter-Mann zumindest genug Spielpraxis gesammelt, um im kommenden Jahr eine Chance zu erhalten. Der gebürtige Andalusier zeigt sich überaus zufrieden bei den Basken, bei denen seit Sommer 2023 auch sein ehemaliger Castilla-Kollege Antonio Blanco fest unter Vertrag steht. Gegenüber AS sagte Marín im Dezember: „Ich hatte andere Angebote, aber mein Wunsch zu spielen und der Wunsch von Alavés, mich zu haben, passten sehr gut zusammen. Es ist ein sehr netter Verein, der es einem sehr leicht macht, die ersten Schritte als Profi zu machen.“ Bei den Blancos stand das Defensivtalent sechs Mal im Kader, doch schaffte es nie aufs Feld. „Dieser Stachel ist natürlich immer noch da. Schließlich wissen wir alle, dass Madrid ein sehr großer Verein ist und dass es sehr schwierig ist, zur ersten Mannschaft zu gehören. Aber ich träume gern, und ich träume gern groß. Die Grenzen setzt man sich schließlich selbst, und ich muss sie mir nicht setzen. Ich muss mich noch sehr verbessern, lernen, und wenn das morgen passiert, wäre das ein Traum.“
Mittelstürmer Juanmi Latasa ist in der Nähe geblieben, spielt seit Sommer 2022 auf Leihbasis beim Madrider Vorstadtklub FC Getafe. Beim aktuellen Tabellenzehnten in LaLiga handelt es sich um die erste Profistation für den gebürtigen Madrilenen. Für Reals Castilla lief er allerdings schon 50 Mal auf und erzielte 18 Tore. Für die erste Mannschaft der Königlichen hat der 22-Jährige vor seinem Wechsel lediglich ein Spiel bestritten (Mai 2022 gegen den FC Cádiz (1:1)) und begleitete das Team auch auf die USA-Tour vor der Saison 2022/23. Dass er unter Carlo Ancelotti keine Berücksichtigung finden würde, stand zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits fest.
Obwohl die erste Saison bei den „Azulones“ mit nur 555 Spielminuten in 21 Einsätzen und lediglich zwei Toren nur bedingt erfolgreich lief, wollten diese den Stürmer für ein weiteres Jahr behalten. Der Vertrag läuft bis Sommer 2024 und erhält erneut eine Kaufoption. Zudem ist der U21-Nationalspieler Spaniens es in diesem Jahr deutlich besser in Form. Mit 1.465 Minuten, davon 16 Startelfeinsätze, hat sich seine Einsatzzeit schon jetzt fast verdreifacht. An seiner Torausbeute kann der Linksfuß trotzdem noch arbeiten, denn nach 29 Spieltagen stehen erst fünf Treffer zu Buche. Zu seinen Zukunftsplänen äußerte sich Latasa Ende Februar gegenüber MARCA, doch hielt sich dabei eher bedeckt: „Ich bin bis zum Ende der Saison ausgeliehen. Jetzt konzentriere ich mich logischerweise darauf, hier mein Bestes zu geben, mich in der ersten Liga zu etablieren und im Sommer werden wir sehen.“
Jesús Vallejo ist wie Reinier bereits zum dritten Mal ausgeliehen. Teil des Vereins ist der 27-Jährige schon seit 2015, kam damals aus der Jugend von Zaragoza, wurde aber in Madrid angekommen direkt wieder zurück an die erste Mannschaft der Nordspanier verliehen. Es folgten Eintracht Frankfurt, die Wolverhampton Wanderers und der FC Granada. Zwischen seinen Leihen verbrachte der Spanier insgesamt vier Jahre bei den Blancos (2017 bis 2019 und 2021 bis 2023), schaffte es aber nie, sich durchzusetzen. Für die Königlichen kam Vallejo deshalb auch lediglich auf 31 Einsätze und 1.936 Spielminuten.
Beim FC Granada, wohin der Offensivspieler im Sommer 2023 erneut ausgeliehen wurde, ist auch diese Saison keine Besserung in Sicht. Nach 29 Spieltagen liegt die Ausbeute bei mageren drei Spielen und gerade einmal 106 Einsatzminuten. Bei 24 Partien stand der ehemalige spanische Nationalspieler nicht einmal im Kader. Laut AS hatte dies einerseits mit muskulären Problemen zu tun, andererseits soll Vallejo aktuell persönliche Probleme haben. Ex-Granada-Coach Cacique Medina (wurde am 19. März entlassen) sagte dazu vor einigen Tagen in einem Interview: „Das mit Vallejo ist eine besondere Situation, zu der wir uns jetzt nicht äußern werden.“ Sein Leihvertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2024 und eine Rückkehr zu Real Madrid ist mehr als unwahrscheinlich.
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