Daniel Carvajal sieht sich in einer der besten Phasen seiner Karriere und verrät, dass sein Vertrag bei Real Madrid per Option verlängert werden kann. Der 32 Jahre alte Spanier würde sich mit dem Klub liebend gerne entsprechend einigen. Dass die Harmonie in der Kabine der Königlichen im Falle einer Verpflichtung von Superstar Kylian Mbappé zunichte wäre, glaubt er keineswegs.
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LAS ROZAS DE MADRID. 406 Pflichtspiele, zwölf Tore. Daniel Carvajal hat es in bald zehn Spielzeiten bei Real Madrid mittlerweile auf ein Dutzend persönlicher Erfolgserlebnisse gebracht. Kurios dabei: Fünf Treffer davon markierte der Rechtsverteidiger in der laufenden Saison. In seiner Premieren-Saison 2013/14 hatte er zweimal eingenetzt, in den Spielzeiten 2015/16, 2016/17, 2018/19, 2019/20 und 2021/22 dann jeweils einmal.
Dass er in diesem Spieljahr auf eine Handvoll an Toren kommt, passt ziemlich gut zu seiner Form – die nämlich eine ziemlich starke ist. Mit seinen 32 Jahren erlebt der Spanier nach seiner vorherigen Hochphase von etwa 2016 bis 2018 so etwas wie einen zweiten Fußballer-Frühling. „Es ist wahrscheinlich eine meiner besten Phasen“, bestätigte der Routinier das nun während des Aufenthalts bei der spanischen Nationalmannschaft in Las Rozas de Madrid in einem Interview mit dem Radiosender COPE.
Viermal beförderte Carvajal das Runde diese Saison übrigens in der Liga in das Eckige. Mit seinen defensiv überzeugenden Leistungen und offensiven Beteiligungen ist es also auch dem inzwischen dritten Kapitän der Mannschaft zu verdanken, dass sich der Gewinn der Meisterschaft allmählich am Horizont befindet. Und vielleicht geht ja noch mehr.
„In der Liga haben wir nur ein Spiel verloren, in der Champions League stehen wir im Viertelfinale. Dass wir im Pokal ausgeschieden sind, ist schade. Nach der Pause haben wir Zuhause gegen Athletic ein ziemliches Schlüsselspiel. Wenn wir die Meisterschaft jetzt nicht mehr holen, würde uns das treffen. Bei neun ausstehenden Spieltagen haben wir acht Punkte Vorsprung. Wir wollen sie gewinnen und versuchen, den Vorsprung auszubauen“, so Carvajal, der den April mit den Liga-Aufgaben gegen den RCD Mallorca, FC Barcelona und Real Sociedad sowie der Königsklasse gegen Manchester City für wegweisend hält: „In diesen zwei Wochen wird man sehen können, wohin es diese Saison geht.“
Und auch in diesen zwei Wochen wird Carvajal Argumente sammeln können. Dafür, dass Reals Führung mit ihm noch einmal verlängert. Das Urgestein bestätigte, dass sein derzeit bis zum 30. Juni 2025 laufenden Vertrag die Option enthält, diesen bis 2026 auszubauen – wohl aber nicht einseitig, sondern beidseitig. „Bislang haben wir nichts unterschrieben und uns auch nicht zusammengesetzt, um zu reden. Aber mit mir ist es einfach. Es wird kein Problem geben, wenn der Klub mit mir hoffentlich verlängern will. Ich bin der Erste, der meinen Vertrag verlängern möchte“, gab Carvajal zu verstehen.
Das aus dem Madrider Vorort Leganés stammende Abwehr-Ass möchte jedoch nicht auf Biegen und Brechen so lange bei Real sein, bis es wirklich nicht mehr geht. „Ich bin kein Spieler, der es überstrapazieren wird. Letzten Endes ist es Schwierigste, zu erkennen, wann man den Klub verlassen sollte. Wenn der Moment kommt, trete ich zur Seite und verabschiede mich. Bis dahin gebe ich aber 200 Prozent, wie immer“, so Carvajal.
Gut möglich, dass er in seinem finalen Real-Abschnitt in den Genuss kommt, noch mit einem weiteren Ausnahmekönner auf Titeljagd zu gehen: Kylian Mbappé. Es sieht so aus, dass der 25-Jährige nun wirklich von Paris Saint-Germain in das Estadio Santiago Bernabéu wechselt. Intern, beteuert Carvajal, sei man bis dato aber über nichts informiert worden. „Ich würde es auch nicht sagen. Aber es wurde nichts gesagt. Es scheint, dass es eine Möglichkeit gibt, dass er nach der Saison kommen könnte. Auch nach dem, was Luis Enrique sagte. Er ist einer der Besten, für unsere Liga und unseren Fußball wäre das gut“, findet er.
Dass Mbappé als vermeintliche Diva für schlechte Stimmung oder Eifersucht in der Kabine sorgen würde, glaubt der fünfmalige Champions-League-Sieger nicht wirklich. Die Nummer 2: „Neid würde nicht aufkommen, falls er kommt. Die Leute, die länger im Klub sind, sind immer etwas verantwortlich dafür, dass in der Kabine alle in die gleiche Richtung rudern, dass jemand, der ein wenig entgleist, am Ohr gezogen und wieder auf den Weg gebracht wird. Das müssen die Routiniers in einer Mannschaft tun, damit es gut läuft. Wir haben sehr qualifizierte Leute dafür – und vor allem die jungen Spieler sind sehr professionell.“
Carvajal zählte dabei als Beispiel Vinícius Júnior, Rodrygo Goes, Eduardo Camavinga und Aurélien Tchouaméni auf. Allesamt Top-Talente, aber allesamt keine Eigengewächse wie ebenjener Carvajal oder Nacho Fernández. Mit zusätzlich Lucas Vázquez und Fran García sind es vier Stück, während Joselu wie Vinícius und Rodrygo einst auch für die zweite Mannschaft agierte – und Barça momentan wiederum eine Nachwuchshoffnung nach der anderen bei den Profis integriert. Allein in dieser Saison konnten sich Lamine Yamal (16), Pau Cubarsí (17) und Fermín López (20) unter Noch-Trainer Xavi etablieren.
Warum passiert das bei Real nicht? Carvajal: „Die große Erklärung dahinter ist die jeweilige wirtschaftliche Situation der Klubs. Wenn du in keiner guten Lage steckst, musst du Leute aus der Jugend hochziehen. Das ist logisch. Und wenn Jude (Bellingham) als einer der Besten der Welt zu haben ist, kann und muss Real Madrid ihn verpflichten. Und die Verpflichtung von Jude hat beispielsweise Sergio Arribas die Tür geöffnet, dass er nach Almería geht. Ich glaube aber, dass Real Madrid der Klub in der Primera División ist, der die meisten Spieler hervorbringt – wenn ich mich nicht täusche.“ In der Tat zählt die Talentschmiede der Blancos in der Regel sogar zu den besten in Europa.
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