Wie jedes Jahr werden im März bei Real Madrid einige Kerzen ausgepustet. Denn nachdem der Verein am Mittwoch seinen 122. Geburtstag feierte ist nun sein Oberhaupt dran: Florentino Pérez Rodríguez wird am heutigen Freitag 77 Jahre alt.
Geboren am 8. März 1947 in Madrid, kann Pérez längst als zweitgrößter Präsident in Real Madrids Historie genannt werden – nach Santiago Bernabéu Yeste. Auch wenn dessen 31 Titel mittlerweile übertroffen wurden.
Pérez ist der erfolgreichste Präsident in Real Madrids Geschichte – Foto: Handout/Laureus via Getty Images
So steht Florentino Pérez inzwischen bei 33 Pokalen – allein mit den Fußballern – darunter allerdings „nur“ 15 große. Bei Bernabéu waren es 28 Europapokale, Meisterschaften und Copas del Rey. Dazu kommen noch 26 Titel mit Real Madrids Basketballern.
Während Bernabéu den Klub nach dem spanischen Bürgerkrieg wieder aufgebaut und mit dem Umbau des Stadions viel gewagt und riskiert hat, formte Pérez das Real Madrid der Neuzeit. Die erste Amtszeit von Juli 2000 bis Februar 2006 war geprägt von den „Galácticos“ (auch dem Bau des Trainingsgeländes), nicht unbedingt vom sportlichen Erfolg, von 1. Juni 2009 bis heute ging es aber trotz finanzieller Sanierung fast nur noch bergauf – wirtschaftlich wie sportlich. Der spanische Rekordmeister verzeichnet fast jährlich Rekordumsätze, ist so aktuell der umsatzstärkste Verein der Welt, hat seit 2009 allein die Champions League fünf Mal gewonnen und die nächste Ära steht kurz bevor. Denn der Umbau des Estadio Santiago Bernabéu ist so gut wie abgeschlossen und wird nicht nur mehr Geld in die königlichen Kassen spülen, sondern den Klub verwandeln in eine Diversifikationsmaschine – Herrenfußball, Frauenfußball, Basketball und bald auch etliche Konzerte und andere Sport-Events im Bernabéu. Und ein Ende von Pérez‘ Amtszeit ist noch nicht wirklich in Sicht, auch wenn es im kommenden Jahr 2025 wieder zu Präsidentschaftswahlen kommen wird. Erste Herausforderer wie der junge Unternehmer Enrique Riquelme hatten 2021 bereits mit den Hufen gescharrt aber noch auf eine Kandidatur verzichtet, auch Legenden wie Rafael Nadal könnten ihren Hut in den Ring werfen, um Pérez herauszuwerfen.
Doch weil der im eigentlich mitgliedergeführten Klub die eine oder andere Regel oder Grundvoraussetzung zur Präsidentschaft leicht angepasst hat, wird es für Herausforderer noch schwieriger, ihn vom Thron zu stürzen. Denn rund um den Bernabéu-Umbau dürfte dieses Jahr „endlich“ auch Wunschspieler Kylian Mbappé seinen Weg nach Madrid finden und dann hat Pérez noch das Ziel mit der Super League – was im Madridismo und auch in so manch anderen Gegenden Spaniens alles andere als kritisch gesehen wird. Pérez‘ Erfolg gibt ihm Recht und trotz des mittlerweile hohen Alters machen sich noch keine Verschleißerscheinungen bemerkbar – auch nach insgesamt 21 Jahren an Real Madrids Spitze wird das nicht Pérez‘ letzter Geburtstag als Präsident sein.
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