Der „Titel“ des Vizemeisters ist dem siebzehnfachen Rekordmeister in der Schachbundesliga, OSG Baden-Baden, in dieser Saison nach den letzten beiden Runden des kommenden Wochenendes sicher. Fantasien von einem theoretisch noch möglichen Titelgewinn sind reines Zahlenspiel und werden mit der Realität nichts mehr zu tun haben. Drei Mannschafts- und zwei Brettpunkte Rückstand auf Spitzenreiter SC Viernheim sind eine Welt.
Aber was wird der zweite Rang in der Endabrechnung wert sein? Sehr viel! Eine solch hohe Platzierung stellt in jedem Fall und per se einen großen Erfolg dar, wird aber auch nach allem, was man aus dem Verein hört, eine Katapultwirkung haben: Der Wettlauf mit dem stärksten Rivalen der letzten Jahre, Viernheim, wird sich in der kommenden Saison verschärfen, natürlich mit dem Ziel, den Titel zurück an die Oos zu holen. Und vielleicht gelingt auch der „Trost“, sich dem Spitzenreiter auf der Zielgeraden doch noch etwas anzunähern: Mit dem Tabellenzehnten und Gastgeber, Mühlheim Nord (morgen, 27.4. ab 14.00 Uhr), und der zwar immer noch sehr starken, aber nicht mehr die einsame Größe früherer Meisterjahre ausstrahlenden SG Solingen (Sonntag, 28.4. ab10 Uhr) sitzen dem Oktett der OSG Baden-Baden lösbare Aufgaben gegenüber, während der SC Viernheim – zumindest auf dem Papier – mit dem SV Werder Bremen (aktuell auf dem dritten Rang) und dem SK Kirchweyhe (Rang fünf) zwar auch ein zu bewältigendes, aber doch etwas anspruchsvolleres Restprogramm zu absolvieren hat.
Alle Partien werden live auf schachbundesliga.de oder chess.com übertragen.
Walter Siemon
