Die russische Außenamtssprecherin, Maria Sacharowa, hat die Anti-Terror-Operation der US-angeführten Koalition in Mossul scharf kritisiert. Es gebe keinen Plan zur Evakuierung der Menschen. Seit dem 17. Oktober läuft in der zweitgrößten irakischen Stadt Mossul eine Militäroffensive gegen den IS. Schiitische, kurdische und irakische Einheiten führen den Kampf am Boden. Gleichzeitig greift die US-geführte Koalition die Dschihadisten aus der Luft an.
"Erstens liegt auf der Hand, dass die Koalition eine totale Informationsblockade betreibt, indem sie keine zuverlässigen Angaben zur Verfügung stellt, was dort vor sich geht. Es herrscht keine Klarheit darüber, ob die Koalitionskräfte vorrücken oder sich doch zurückziehen, wie effizient die ausgewählte Taktik ist, wie groß die Verluste sind, wie viele Lufteinsätze es gegeben hat und wer sie geflogen ist. Man bekommt den Eindruck, als wäre befohlen worden, die Berichterstattung über die Handlungen der Koalition einfach aufzuheben.
Zweitens hat sich die Anti-Terror-Operation, die gerade von den führenden Großmächten des 21. Jahrhunderts durchgeführt wird, in ein mittelalterliches Gemetzel verwandelt, unter dem in erster Linie die Zivilbevölkerung leidet. Einwohner von Mossul sterben massenhaft sowohl durch die Hand der Terroristen, als auch durch die Hand der Koalitionskräfte, die gegen die Terroristen vorgehen.
Drittens hat sich herausgestellt, dass kein gründlicher Plan zur Rettung der Zivilisten entwickelt worden ist. Es gibt nicht einmal humanitäre Korridore. Die Evakuierung der Bevölkerung trägt keinen Systemcharakter.
Eines ist klar: Gegenüber den in Mossul lebenden zivilen Irakern verhält sich die Koalition viel schlechter, als gegenüber den Kämpfern in Aleppo", schrieb Maria Sacharowa auf Facebook.