Nachdem das als „Dschungel“ bekannt gewordene Flüchtlingslager in Calais fast komplett geräumt ist, kommt es nun zu Problemen in Paris. In Calais warten nach der Räumung noch rund 1.500 Minderjährige darauf, in eines der Flüchtlingslager in ganz Frankreich verteilt zu werden. Währenddessen kommt es nun zu einer neuen Herausforderung für die französischen Behörden in Paris.
Im 19. Arrondissement der Hauptstadt versammelten sich über die letzten Monate immer mehr Flüchtlinge. Es bildete sich ein Camp unter freiem Himmel, direkt um den Bahnhof Gare du Nord. Seit mehr als einem Jahr bilden sich immer wieder solche Lagerplätze in Paris, da die offiziellen Aufnahmestellen überfüllt sind. Durch die Räumung des Lagers in Calais spitzt sich die Situation noch einmal zu. „Die Situation ist unerträglich geworden“, sagte der für Wohnangelegenheiten zuständige Beigeordnete der Pariser Bürgermeisterin, Ian Brossat.
Das Lager zwischen den Metrostationen Jaurés und Stalingrad wurde schon im August und im September geräumt. Zwischenzeitlich wurde die Zahl der Flüchtlinge dort mit über 2.500 angegeben. Doch die Flüchtlinge kehren mangels Alternativen immer wieder zurück. Auch in Paris, vergleichbar zu Calais, sind die humanitären und sanitären Bedingungen dramatisch.
Frankreich schafft es einfach nicht, die Situation in den Griff zu bekommen. Auch in Calais kommen immer noch jeden Tag neue Flüchtlinge an. Obwohl das Lager geräumt, und die verbliebenen Unterkünfte heillos überfüllt sind. Im Norden von Paris soll in Kürze ein neues Aufnahmezentrum eröffnen - für 400 Personen.