Der FC Augsburg will in Belgrad das scheinbar Unmögliche schaffen. Im Kampf um Platz zwei ist gegen Partizan ein klarer Sieg mit mindestens drei Toren nötig. Der Trainer hofft auf einen historischen Abend.Belgrad (dpa) - Endstation Belgrad? Der FC Augsburg muss am Abend (21.05 Uhr) im Stadion von Partizan über sich hinauswachsen, um mit einer Fußballgala doch noch das Überwintern in der Europa League zu realisieren. «Es geht um den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des FC Augsburg», sagte Trainer Markus Weinzierl in Belgrad. Der Tabellen-16. der Bundesliga benötigt zum Weiterkommen am letzten Spieltag der Vorrunde beim serbischen Meister einen klaren Sieg.AUSGANGSLAGE: Mindestens drei Treffer muss das FCA-Team um den bislang in der Europa League schon fünfmal erfolgreichen Torjäger Raúl Bobadilla schießen. Ein 2:0 würde nicht reichen, jeder andere Sieg mit zwei oder mehr Toren Unterschied dagegen schon. «Wichtig ist, dass wir hinten die Null halten. Nach vorne sind wir immer gefährlich», sagte Abwehrspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker zur Marschroute. Athletic Bilbao (12 Punkte) steht als Gruppenerster fest. Dahinter kämpfen Partizan (9) und Augsburg (6) um den zweiten Platz, der ebenfalls zum Einzug in die erste K.o.-Runde berechtigt. PERSONAL: Weinzierl kündigte eine offensive Ausrichtung an. «Wir müssen drei Tore erzielen», begründete der FCA-Coach. Als Option auf den Flügeln fehlt ihm der gesperrte Alexander Esswein. Auch Dominik Kohr steht im Mittelfeld nach drei Gelben Karten nicht zur Verfügung. Im Abwehrzentrum fällt kurzfristig auch Ragnar Klavan wegen einer Gehirnerschütterung aus. Hoffnungsträger Bobadilla ist leicht angeschlagen, war aber am Mittwochabend beim Abschlusstraining im Partizan-Stadion dabei. Er wirkte im Regen hochmotiviert. ATMOSPHÄRE: Die Augsburger Profis stellen sich auf eine hitzige Stimmung im Partizan-Stadion ein. 25 000 Zuschauer werden im sehr betagten Stadion erwartet. Callsen-Bracker wünscht sich sogar ausdrücklich «einen Hexenkessel». Ein mulmiges Gefühl wegen der oft aggressiven serbischen Anhänger beschleicht ihn nicht: «Keine Spur!»MARSCHROUTE: Der Europacup-Neuling FCA will - unabhängig vom Weiterkommen - auch in seinem letzten Gruppenspiel wieder «eine gute Visitenkarte» auf der internationalen Bühne abgeben, wie Weinzierl betonte. Europa war und ist eine willkommene Herausforderung, aber auch in Belgrad hat der Trainer das anstehende Punktspiel am Sonntag gegen den FC Schalke 04 im Hinterkopf. «Die Bundesliga ist und bleibt wichtiger, auch wenn es gegen Belgrad ein Finale ist», sagte Weinzierl.