Mit Rio Reiser gründete er in den Siebzigern die Berliner Rockband Ton Steine Scherben. Nun ist R. P. S. Lanrue im Alter von 74 Jahren gestorben. R. P. S. Lanrue ist tot. Der Mitbegründer, Komponist und Gitarrist der Band Ton Steine Scherben, der mit bürgerlichem Namen Ralph Peter Steitz hieß, starb am 14. Juli im Alter von 74 Jahren. Das gab seine Tochter Ella am Dienstag auf ihrem Instagram-Account bekannt. "Mein lieber Papa ist am Sonntag nachts zu Hause im Kreise seiner Liebsten nach schwerer Krankheit verstorben. Papa, wir werden dich sehr vermissen", schrieb sie zu einer Fotogalerie, die den Musiker über Jahrzehnte hinweg zeigt. Dazu teilte sie den Text des Ton Steine Scherben-Hits "Ich geh weg". Lanrue lernte bereits als Jugendlicher den Sänger Rio Reiser kennen. Die beiden gründeten mehrere Bands und taten sich schließlich Anfang der Siebziger in Westberlin mit dem Bassisten Kai Sichtermann und dem Schlagzeuger Wolfgang Seidel zu Ton Steine Scherben zusammen. Reiser schrieb die Texte, Lanrue komponierte die Musik. Mit Songs wie "Macht kaputt, was euch kaputt macht", "Keine Macht für Niemand" und "Halt Dich an Deiner Liebe fest" prägte die Band damals die deutsche Rockmusik und Jugendkultur. Nach zahlreichen Hits löste sich Ton Steine Scherben 1985 auf, Lanrue unterstützte Rio Reiser weiterhin bei dessen Solokarriere und war Mitglied in dessen Liveband. Das letzte Mal standen die beiden 1988 gemeinsam auf der Bühne, als sie in Ostberlin in der Werner-Seelenbinder-Halle "Der Traum ist aus" spielten. 1996 starb Rio Reiser. Anlässlich einer Hommage an den Sänger standen Lanrue und Ton Steine Scherben 2010 bei der 24. Teddy Award Gala erstmals seit dem Tod ihres Frontmanns wieder in Originalbesetzung auf der Bühne und spielten im Laufe des Abends auch das Lied "Halt dich an deiner Liebe fest". Im April 2014, 29 Jahre nach Auflösung der ursprünglichen Gruppe, gingen Ton Steine Scherben unter der Leitung von Lanrue erstmals wieder auf Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Lanrue lebte unter anderem mehrere Jahre in Portugal , zuletzt aber wieder in Berlin , wo er nun auch starb.
