Prinz Harry ist in London, wird dort aber nicht auf seinen Vater, König Charles III., treffen. Stattdessen verkündete der, seinem anderen Sohn, Thronfolger William, eine seiner wichtigsten Aufgaben zu vererben.
Der britische Königspalast ist auch eine große Kommunikations-Maschine. Die PR-Belange von William und Kate sowie von Charles und Camilla werden jeweils von unterschiedlichen Büros vertreten, einmal aus dem Kensington Palast und einmal aus dem Buckingham Palast. Zufällig geschieht selten etwas.
Und so könnte das Timing einer Terminverkündung von König Charles durchaus interessant sein. Am Dienstag ließ Prinz Harrys Sprecher wissen, dass der Monarch keine Zeit habe, seinen jüngeren Sohn zu treffen, während der in London weilt. Sein Terminkalender sei einfach zu voll, hieß es. Weiter hieß es, dass Prinz Harry "natürlich Verständnis für den Terminkalender seines Vaters voller Verpflichtungen und verschiedener anderen Prioritäten" habe.
Nur wenige Stunden später verkündete der Buckingham Palast einen neuen Termin von Charles – gemeinsam mit Harrys Bruder und Thronfolger Prinz William. Am kommenden Montag wolle der König seinem Thronfolger seinen Posten als Oberst des Fliegerkorps übergeben. Das Timing der Verkündung ist durchaus interessant. Denn die Rolle des Oberst wäre vermutlich an Prinz Harry gegangen, wenn der seinen Aufgaben als Senior Royal nicht vor vier Jahren den Rücken gekehrt hätte. In seinen Zwanzigern arbeitete Harry als Apache-Hubschrauberpilot und war mehrfach für die Army Air Corps in Afghanistan im Krieg. Die Rolle als Oberst wäre also durchaus passend gewesen für die Nummer Fünf der Thronfolge.
Über seine Zeit in der Armee sprach Harry zuletzt in seiner Autobiografie "Reserve" (engl. "Spare"). Er machte darin deutlich, wie wichtig ihm seine Arbeit als Soldat gewesen sei und wie groß der Zusammenhalt in seiner Truppe war. Harrys Zeit an der Front hat den heute 39-Jährigen stark geprägt. In seinem Buch kam er auch auf das Konkurrenzverhältnis zu William zu sprechen, das durch den Afghanistan-Einsatz noch verstärkt wurde. Glaubt man Harry, hatte William daran zu knabbern, nicht wie sein jüngerer Bruder gegen die Taliban kämpfen zu dürfen. Stattdessen machte der Thronfolger eine Pilotenausbildung für den Such- und Rettungsdienst. "Er rettete jede Woche Leben, womit er meiner Meinung nach ganz bemerkenswerte, unverzichtbare Arbeit leistete", schrieb Harry in seiner Autobiografie.
Weil er selbst erleben musste, was es heißt, aus dem Krieg zurückzukehren, gründete er die Invictus Games für Veteranen. Für das Jubiläum der Spiele ist Harry nun nach London gereist – von seiner Familie wird niemand an den Feierlichkeiten teilnehmen.
Quelle: The Times
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