Bisher liefen die Kosten für Kabel-TV über die Mietnebenkosten – doch damit ist ab dem 1. Juli Schluss. Im Sommer müssen Mieter selbst für die Gebühren aufkommen. Aber was bedeutet das genau?
Kabelfernsehen war bisher größtenteils Bestandteil der Mietnebenkostenabrechnung. Ab dem 1. Juli 2024 ist Kabelfernsehen allerdings wieder Mietersache. Wer ab Sommer weiterhin von den Vorteilen von Kabel-TV profitieren möchte, sollte sich bald um einen Vertragsabschluss kümmern. Wir zeigen, welche Anbieter dafür infrage kommen und was die Änderung kostet.
Mit dem sogenannten Nebenkostenprivileg legte das Telekommunikationsgesetz bisher fest, dass Vermieter die Gebühren für Kabel-TV auf die Mieter umlegen dürfen. Eine ab Juli in Kraft tretende Novelle dieses Gesetzes schafft das Nebenkostenprivileg nun ab. Mieter müssen sich fortan also selbst um einen Vertrag mit einem Kabel-TV-Anbieter kümmern.
Um weiter lineares Fernsehen schauen zu können, sollten sich Mieter jetzt informieren und rechtzeitig einen neuen Vertrag abschließen. In Deutschland dominieren nur wenige Kabel-TV-Anbieter den Markt, dazu gehören ganz vorneweg Vodafone und PŸUR. In den meisten Fällen entscheidet der Wohnort darüber, welcher Anbieter zur Verfügung steht. Vodafone ist beispielsweise im kompletten Bundesgebiet vertreten, PŸUR dagegen gibt es in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Weitere kleinere Anbieter wie NetCologne oder Wilhem.Tel sind stark auf bestimmte Regionen oder Städte begrenzt.
Vor dem Abschluss eines neuen Vertrages sollten Interessierte auf jeden Fall einen Verfügbarkeits-Check durchführen. Dieser ist bei den Anbieter-Websites schnell gemacht. Noch einfacher ist es, einen Vertrag mit dem bisherigen Anbieter aus dem Haus abzuschließen. Bei den Kosten gibt es je nach Versorger allerdings Unterschiede. Aktuell werden etwa zehn bis 15 Euro für die Basis-Tarife pro Kabelanschluss fällig. Letztlich sind das für den Einzelnutzervertrag dann ungefähr zwei bis fünf Euro mehr, als bisher über die Nebenkostenabrechnung fällig wurden.
Vodafone gilt mittlerweile als größter Anbieter für Kabel-TV in Deutschland. Der Basis-Kabeltarif TV Connect bietet Nutzern 28 Sender aus dem Spektrum der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in HD-Qualität sowie 69 Sender der Privaten in SD-Qualität.
Der Preis für das Basis-Angebot unterscheidet sich: Gibt es eine Versorgungsvereinbarung mit Vodafone durch die Hausverwaltung, sind die Kosten niedriger. Zwischen 6,99 und 12,99 Euro kostet ein Basis-Vertrag.
Das sind die Details zum TV-Connect-Angebot von Vodafone:
Hier geht's zum Angebot bei Vodafone
PŸUR ist im Gegensatz zu Vodafone nicht überall im Land zu beziehen. Ein Verfügbarkeits-Check auf der Website ist im Vorfeld sinnvoll. Bei Adresseingabe werden auch die möglichen Kosten angezeigt, die variieren können. Denn auch hierbei hängt einiges davon ab, ob Vermieter und Verwaltungen Konditionen mit dem Anbieter ausgehandelt haben. Ist das nicht der Fall, sind die monatlichen Kosten etwas höher. Das Basis-Angebot beinhaltet 55 TV-Sender in HD- und 79 in SD-Qualität und kostet ab 5,95 Euro pro Monat.
Das sind die Details zum Basis-TV-Angebot von PŸUR:
Hier geht's zum Angebot bei PŸUR
Neben dem klassischen linearen Kabelfernsehen gibt es auch noch andere Möglichkeiten, die gewohnten Sender flexibel zu schauen. Vor allem Internet-TV-Angebote sind beliebt und bieten günstige Tarife. Der Nachteil ist, dass häufig zusätzliche Hardware nötig ist. Dafür ist das Schauen der Lieblingssendungen aber flexibler möglich und zeitunabhängig. Ein Kabelanschluss ist nicht mehr nötig. Beispiele für Anbieter von Internetfernsehen sind Magenta-TV von der Telekom, GigaTV von Vodafone oder Waipu.TV von Freenet.
Mit Waipu.TV sind alle gängigen Sender abrufbar. Es gibt zudem eine kostenlose Basis-Variante, in der alle öffentlich-rechtlichen Sender per TV-Streaming über das Internet genutzt werden können. Wer jedoch ein gute Qualität und auch die privaten Sender im Paket haben möchte, greift besser zu einer der Abo-Optionen. Das günstigste Abo-Modell Waipu.TV Comfort kostet 7,49 Euro im Monat und enthält alle Öffentlich-Rechtlichen in HD.
Das sind die Details zum Waipu.TV Comfort-Abo:
Hier geht's zum Angebot bei Waipu.TV
Wer Fernsehen in Zukunft mit einem Internet-Tarif verbinden und dabei Kosten sparen möchte, wird bei Vodafone fündig. Bei dem Anbieter gibt es aktuell eine Aktion mit verdoppeltem Startguthaben bei der Kombination von GigaZuhause Kabel und GigaTV Cable. 57 TV-Sender in HD und 87 Sender in SD sind inkludiert. Erweiterbar ist das Ganze mit Netflix. Das Angebot gilt nur für Neukunden.
Die Vertragslaufzeit für das Kombi-Paket beträgt 24 Monate. In den ersten sechs Monaten gibt's GigaTV Cable gratis dazu, der gestaffelte Preis mit entsprechendem Startguthaben gilt in dieser Zeit nur für den Internetanschluss. Bei einer Internetgeschwindigkeit von 250 Mbit/s erhalten Kunden beispielsweise ein Startguthaben von 200 Euro. Sie zahlen 14,99 Euro in den ersten sechs Monaten, 29,98 Euro vom siebten bis zum zehnten Monat und 59,98 Euro für den Rest der Vertragslaufzeit. Wer auf der Suche nach einem neuen Internettarif ist und ab Juli weiter viele Sender zur Auswahl haben möchte, für den ist der Deal lohnenswert.
Das sind die Details zum Kombi-Tarif bei Vodafone:
Hier geht's zum Angebot bei Vodafone
Wer ab Juli Mieter weiter Kabelfernsehen schauen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Option ist, einen neuen Vertrag mit dem bereits vorhandenen Kabelanbieter abzuschließen. Eine Alternative ist das TV-Streaming übers Internet. Interessierte sollten vor allem bei sehr günstigen Angeboten ganz genau hinschauen – oft gelten diese nur in den ersten Monaten, danach wird es teurer und eine Vertragsbindung von 24 Monaten ist üblich.
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