Ein gewöhnlicher Einsatz wegen Graffiti-Sprayern auf der A14 soll einen interessanten Verdächtigen zutage gefördert haben: einen Wurzener Stadtrat.Am Wochenende gingen der Polizei in Leipzig vier Jugendliche beim Sprayen ins Netz. Einem "Bild"-Bericht zufolge soll ein bekannter Sachse hinter der Aktion stehen: Benjamin Brinsa, ein Mixed-Martial-Arts-Kämpfer, der mit der AfD-nahen "Neuen Forum Wurzen" im Stadtrat von Wurzen sitzt und laut der Zeitung als rechtsextremer Hooligan des 1. FC Lok Leipzig bekannt ist.Wie die Polizei schildert, stellten Beamte vier junge Männer auf der A14, die ein Graffito an die Lärmschutzwände sprühten. Die Verdächtigen im Alter von 16, 21, 22 und 34 hatten offenbar noch versucht zu fliehen – vergeblich. Bislang wohl kein so ungewöhnlicher Einsatz für die Polizei. Interessanter ist dem Bericht zufolge ein zweiter Faktor.Auto stand "mutmaßlich im Zusammenhang mit der Sachbeschädigung"In der Hasenbruchallee konnten die Ermittler ein Auto mit mehreren Spraydosen aufhalten. Einer von ihnen soll Benjamin Brinsa gewesen sein. Sie standen "mutmaßlich ebenfalls im Zusammenhang mit der Sachbeschädigung", so die Ermittler. Der Verdacht laut "Bild": Er soll die Sprayer angestiftet haben. "Die Polizei hat Spuren gesichert und die Ermittlungen wegen einer Sachbeschädigung aufgenommen", so die Ermittler.Eine Sprecherin wollte mit Verweis auf die Persönlichkeitsrechte keine Auskunft zur Identität der Verdächtigen geben. Die Fraktion des Stadtrats hat sich bis zum Mittag zu dem Vorwurf noch nicht geäußert.
