Von Michael Wilkening
Frankfurt. Die Serie der MLP Academics Heidelberg hält an – und das ist für die Anhänger des Basketball-Bundesligisten eine sehr schlechte Nachricht. Die Mannschaft von Branislav Ignjatovic verlor am vorletzten Tag des Jahres bei den Fraport Skyliners und rutscht in der Tabelle immer tiefer in den Keller. In den finalen Minuten der Begegnung gelang es den Academics nicht mehr, die Offensive der Frankfurter zu kontrollieren, das 82:87 (32:32) bedeutete die neunte Niederlage der Heidelberger hintereinander.
Es waren nur 249 Zuschauer in der Arena in Frankfurt zugelassen, die alles gaben, um die eigene Mannschaft zu unterstützen. Jedem war klar, dass der Verlierer dieser finalen Partie des Jahres 2021 einen deutlichen Schlag verspüren würde – sowohl die Hessen als auch die Heidelberger benötigten einen Sieg. Einsatz, Willen und Kampf triumphierten deshalb über filigranes Spiel. Beide Mannschaften betraten das Parkett mit einer Serie von Niederlagen – für die Academics geht der schmerzhafte Lauf weiter.
Unmittelbar nach der Schlusssirene tat die Realität derart weh, dass kein Heidelberger Offizieller für ein Statement bereit war. Stumm liefen Trainer und Spieler in die Kabine, wo das gerade Geschehene aufgearbeitet wurde. Spätestens am Donnerstag sind die Academics im Überlebenskampf der Bundesliga angekommen. Zuletzt konnten die Niederlagen mit der Qualität des Gegners erklärt werden, gegen die Hessen waren die Heidelberger selbst für die Pleite verantwortlich.
Nun, ein wenig Einfluss nahmen auch die Schiedsrichter, denn die bremsten die Aufholjagd der Academics in den letzten 30 Sekunden mit zwei harten Entscheidungen aus. Zunächst kassierte Brekkott Chapman ein technisches Foul, weil er bei einem erfolgreich verwandelten Dreier ein Foul schinden wollte – so zumindest sagen es die Unparteiischen. Elf Sekunden vor dem Ende unterbrach Niklas Würzner den Angriff der Skyliners und bekam dafür ein unsportliches Foul angehängt. Die wilde Verzweiflungsjagd der Academics wäre ohne diese umstrittenen Pfiffe möglicherweise erfolgreich gewesen.
Sechs Minuten vor dem Ende standen für die Frankfurt und die Heidelberger jeweils 58 Punkte auf der Anzeigetafel. Die Academics hatten bis dahin nicht überragend gespielt, aber trotzdem eine realistische Siegchance. Gleichzeitig hatten sie eine mögliche deutliche Führung verpasst, weil sie einerseits eine schwache Dreier-Quote aufwiesen und zudem viele klare Wurfchancen am Brett vergeben hatten.
Die Hessen waren nicht überragend, fanden in der entscheidenden Phase der Partie aber plötzlich gute Lösungen – und trafen ihre Wurfversuche. Mit vier Dreiern in der Schlussphase zogen die Skyliners 67 Sekunden vor dem Ende auf 79:71 davon. Erst mit Verzweiflungswürfen von Chapman und Lowery, die drei "wilde" Dreier versenkten, kam noch einmal Spannung auf. Beim 82:83 schnupperten die Heidelberger noch einmal an der Wende, aber es reichte nicht mehr.
Tief enttäuscht und wortlos verließen die Academics anschließend die Arena in Frankfurt – das erfolgreichste Jahr der jüngeren Vereinsgeschichte endete mit einem emotionalen Tiefschlag.
Frankfurt: Cherry 22 Punkte (3 Dreier), McLean 20/1, Schoormann 16/2, Moore 13/3, Hecker 5/1, Badio 4, Wank 3/1, Brenneke 2, Robertson 2, DeBisschop.
Heidelberg: Chapman 19/4, Geist 17, Würzner 14/1, Lowery 11/1, Ely 6, Wright 6, Martin 3, Ugrai 2, Heyden 2, Friederici 2, Kuppe, Watkins.
Spielfilm: 8:4 (5.), 15:18 (10.), 20:26 (15.), 32:32 (Hz.), 41:42 (25.), 50:52 (30.), 58:58 (34.), 73:67 (38.), 87:82 (Endstand).. Zuschauer: 249.