Von Claus Weber
Sandhausen. Für den SV Sandhausen kommt es gerade knüppeldick. Vergangene Woche wurde bei Patrick Schmidt ein Bruch des Mittelfußknochens diagnostiziert. Der Stürmer, der erst Anfang Januar von Heidenheim ausgeliehen worden war, fällt den Rest der Runde aus. Ebenso wie Ersatztorwart Rick Wulle, der sich die Schulter ausgekugelt hatte. Und nun die nächste Hiobsbotschaft für den Fußball-Zweitligisten: Robin Scheu hat sich im Training das Schlüsselbein gebrochen. Auch der Mittelfeldmann muss unters Messer, auch er wird dem Tabellen-Vorletzten im Abstiegskampf fehlen.
Scheu ist damit schon der siebte Spieler, auf den die Kurpfälzer in der Heimpartie am Samstag (13 Uhr/Sky) gegen Fortuna Düsseldorf verzichten müssen. Tim Kister, Diego Contento und Denis Linsmayer kassierten beim 0:1 in Braunschweig die jeweils fünfte Gelbe Karte. Sie sind ebenso für ein Spiel gesperrt wie Aleksandr Zhirov, der wegen Nachtretens in der Nachspielzeit Rot sah.
Die vielen Ausfälle – die vier Gesperrten sind Stammkräfte – tun Sandhausen weh. "Das ist schon ein Brett", stöhnt Gerhard Kleppinger. Der große Kader könnte jetzt ein Vorteil sein: "Die, die bisher hinten dran standen, brennen und wollen sich bewähren."
"Kleppo" und sein Kollege Stefan Kulovits, der nach Corona und Quarantäne am Samstag wieder an der Seitenlinie stehen wird, müssen die Mannschaft allerdings stark umbauen. Vor allem in der Defensive. Drei von vier Gesperrten sind Abwehrspieler. Janik Bachmann oder Igor Paurevic könnten nach hinten rücken und dafür Nikolas Nartey nach auskurierter Muskelverletzung ins Mittelfeld zurückkehren.
Er ist ebenso eine Option wie Julius Biada. Der Spielmacher, der in Braunschweig zwar wieder auf der Bank saß, aber noch nicht zum Einsatz kam, sei ein Kandidat für die Startelf, so Kleppinger.
Das Hauptaugenmerk des Trainers liegt allerdings auf der Defensive. "Wir müssen kompakt stehen und hinten sauber bleiben", sagt er, "das ist uns in Braunschweig bis auf eine Ausnahme gelungen." Felix Kroos hatte Sandhausen in der Nachspielzeit mit einem Sonntagsschuss ins Tal der Tränen gestürzt.
Es habe einige Zeit gedauert, um das Team wieder aufzurichten, gibt "Kleppo" zu. Doch im Laufe der Woche habe man die Niederlage aufgearbeitet und abgehakt. "Das wird keine Nachwirkungen auf das Spiel gegen Düsseldorf haben", ist er überzeugt.
Hoffentlich. Der Bundesliga-Absteiger aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt habe eine erfahrene Truppe und mit Florian Kastenmeier einen starken Torwart, sagt Kleppinger: "Ich hatte die Mannschaft eigentlich ganz vorne erwartet." Mit einem Sieg am Hardtwald könnte Fortuna weiter von der Rückkehr in die Bundesliga träumen. Der Rückstand zum Hamburger SV auf dem Relegationsplatz beträgt nur vier Punkte. Trotzdem gehe seine Mannschaft optimistisch ins Spiel. "Zu Hause sind wir eine Macht", sagt Kleppinger. Drei der letzten fünf Heimspiele wurden gewonnen.
Was Hoffnung macht: Auch die Düsseldorfer haben Personalsorgen. Felix Klaus, der im Winter aus Wolfsburg kam, wird wohl ebenso fehlen wie seine Offensiv-Kollegen Shinta Appelkamp und Emmanuel Iyoha und der Ex-Sandhäuser Thomas Pledl, der im Hinspiel die Flanke schlug, die zum Foulspiel von Aleksandr Zhirov und zum anschließenden Elfmetertreffer durch Rouven Hennings führte. Die 0:1-Niederlage am 21. November hatte Sandhausens Coach Uwe Koschinat den Job gekostet.
Ob seine beiden Nach-Nachfolger "Kleppo" und "Kulo" auch im Falle einer Niederlage gegen Düsseldorf weitermachen dürften, darauf wollte Kleppinger nicht eingehen. "Wir fokussieren uns ganz auf den Samstag", sagt er, "was am Sonntag oder Montag passiert, darüber machen wir uns keine Gedanken."
So könnte Sandhausen spielen: Kapino – Diekmeier, Röseler, Nauber, Rossipal – Bachmann, Zenga – Halimi, Esswein – Keita-Ruel, Behrens.
Update: Donnerstag, 11. März 2021, 22.12 Uhr
Sieben Spieler fehlen gegen Fortuna Düsseldorf
Von Claus Weber
Sandhausen. Fußball-Zweitligist SV Sandhausen muss im wichtigen Heimspiel am Samstag (13 Uhr) gegen Fortuna Düsseldorf gleich auf sieben Spieler verzichten. Tim Kister, Diego Contento und Denis Linsmayer sahen bei der unglücklichen 0:1-Niederlage am vergangenen Sonntag in Braunschweig die jeweils fünfte Gelbe Karte und sind ebenso für eine Partie gesperrt wie Aleksandr Zhirov, der in der Nachspielzeit den Roten Karton kassierte. Bitter ist, dass sich im Training am Mittwoch auch noch Robin Scheu das Schlüsselbein gebrochen hat. Er wird operiert und wird dem Tabellenvorletzten ebenso wie Ersatztorwart Rick Wulle (Schulter-OP) und Stürmer Patrick Schmidt (Bruch des Mittelfußknochens) bis zum Saisonende fehlen.
???? #Kleppinger: Trotz der zahlreichen Ausfälle bin ich optimistisch, denn die Jungs die in letzter Zeit etwas hintendran waren brennen auf ihren Einsatz.#SVSF95
— SV Sandhausen 1916 e.V. (@SV_Sandhausen) March 11, 2021
Es habe einige Zeit bedurft, um die Enttäuschung über die 0:1-Pleite in Braunschweig – durch einen Treffer in der Nachspielzeit – zu verdauen, sagte Trainer Gerhard Kleppinger, doch die Mannschaft habe die Niederlage abgehakt und schaue optimistisch nach vorne. Der Ausfall von gleich vier Stammkräften tue der Mannschaft zwar weh, sagte Kleppinger, aber die Spieler, die bislang in der zweiten Reihe standen, würden brennen und wollten sich bewähren.
Den Tabellensiebten Fortuna Düsseldorf schätzt der Sandhäuser Coach sehr stark ein. "Sie sind Bundesliga-Absteiger, haben eine erfahrene Truppe, ich hatte sie ganz weit vorne erwartet", sagt Kleppinger, der am Samstag großen Wert auf die Defensive legen will. "Wir müssen hinten kompakt stehen und vorne Nadelstiche setzen", sagt er. Der Teamspirit sei gut, die Mannschaft sei im eigenen Stadion eine Macht, man brauche sich nicht zu verstecken.
Kleppingers Trainer-Kollege Stefan Kulovits wird nach überstandener Corona-Erkrankung und Quarantäne-Zeit am Samstag wieder an der Seitenlinie stehen.