Bei der Olympia-Eröffnung in Paris wurden alle teilnehmenden Delegationen vorgestellt, während sie auf Booten die Seine entlang fuhren. In einem Fall macht das IOC einen unangenehmen Fehler.
Der Name ihres Landes stand korrekt auf der Flagge, die am Boot angebracht war, von dem aus die Athletinnen und Athleten aus Südkorea den Zuschauern in Paris zujubelten. Er wurde auch richtig auf den Bildschirmen eingeblendet, für alle, die die Eröffnung der Olympischen Spiele 2024 weltweit vor den Fernsehern verfolgten. Dennoch machte das Internationale Olympische Kommittee (IOC) einen unangenehmen Fehler, als der Name des Landes einmal auf französisch und einmal auf englisch angesagt wurde. Denn da war nicht von der Republik Korea die Rede – sondern von der Demokratischen Volksrepublik Korea. Das ist der offizielle Name Nordkoreas.
Zwischen den benachbarten koreanischen Staaten herrschen seit Jahrzehnten politische Spannungen. Nordkorea schottet seine Einwohner vor dem westlich geprägten Süden ab, wird totalitär von Diktator Kim Jong Un regiert. Aus vierlei Gründen also kein Staat, mit dem das moderne, demokratische Südkorea verwechselt werden möchte. Der südkoreanische Minister für Sport gab an, dass er eine "deutliche Beschwerde in Frankreich, auf Regierungs-Level" einreichen wolle.
Sein Ministerium fühle "Bedauern bezüglich der Ankündigung (...), in der die südkoreanische Delegation als das nordkoreanische Team vorgestellt wurde". Der stellvertretende Sportminister des Landes, Jang Mi-ran (selbst 2008 olympischer Sieger im Gewichtheben), hat ein Treffen mit IOC-Präsident Thomas Bach eingefordert. Das IOC hat inzwischen auf seinem koreanischsprachigen Twitter/X-Account bei den südkoreanischen Sportlern um Entschuldigung gebeten: "Wir entschuldigen uns zutiefst für den Fehler, der uns bei der Vorstellung der koreanischen Athleten während der Übertragung der Eröffnungszeremonie unterlaufen ist", heißt es dort.
Südkorea tritt mit 143 Sportlerinnen und Sportlern bei den Spielen in Paris an. Nordkorea ist mit immerhin 16 Teilnehmern dabei – es ist das erste Mal seit Rio 2016, dass das Land wieder an Olympischen Spielen teilnimmt.