Schauspieler Johnny Depp warnt vor Deepfake-Betrügern. Kriminalität durch KI-Einsatz nimmt zu – und reicht von Deutschland bis Hollywood. Künstliche Intelligenz ist nicht länger auf dem Vormarsch, sondern im Alltag angekommen. Sie bringt jedoch nicht nur Arbeitserleichterungen mit sich, sondern auch Gefahren. So können heute mithilfe der Technik täuschend echte Fotos und Videos von Personen, sogenannte Deepfakes, erzeugt werden. Eine Methode, die sich auch Betrüger zunutze und Prominente sowie deren Fans zu ihren Opfern machen. Jüngstes Beispiel dafür ist Schauspieler Johnny Depp . Auch sein weltweit bekanntes Gesicht wurde wohl von Kriminellen mithilfe von KI imitiert und verwendet, um sich Informationen und Geld zu erschleichen. "Als Teil ihrer Taktik erstellen sie mehrere betrügerische Social-Media- und E-Mail-Konten, in denen sie sich als ich und als Mitglieder meines Teams ausgeben", warnt der "Fluch der Karibik"-Star seine Fans auf seinem Instagram-Profil. Er erklärt weiter: "Künstliche Intelligenz kann mein Gesicht und meine Stimme imitieren. Betrüger können genauso aussehen und klingen wie ich." Weder er noch andere Personen aus seinem Umfeld würden seine Fans jedoch jemals um persönliche Informationen oder Überweisungen bitten, stellt er klar. Mit seinem Post erinnert Depp an ein Problem, das sich in den vergangenen Monaten und Jahren in Hollywood und auch in der deutschen Promi-Landschaft zu häufen scheint. "Ich habe damit nichts zu tun" So warnte Tom Hanks schon 2023 vor KI-Betrug. Auf seinem Instagram-Profil teilte er den Screenshot eines Werbevideos, das augenscheinlich ihn zu zeigen scheint. In Wahrheit handelt es sich jedoch um eine Bildmanipulation. "Vorsicht! Es kursiert ein Video, in dem mit einer KI-Version meiner selbst Zahnvorsorge beworben wird. Ich habe damit nichts zu tun", stellte er klar. Während des von der Autorengewerkschaft WGA (Writers Guild of America) initiierten Hollywood-Streiks von Mai bis November 2023 hatten Schaffende der Film- und Fernsehindustrie KI ebenfalls thematisiert und mitunter eine Regulierung für die Verwendung der neuen Technologie gefordert. In dem Rahmen hatte sich auch Zelda Williams in einer Instagram-Story geäußert. Sie ist die Tochter des 2014 verstorbenen Oscargewinners Robin Williams, dessen Stimme ebenfalls mithilfe Künstlicher Intelligenz nachgeahmt wurde. KI würde eingesetzt, ohne dass Menschen wie ihr verstorbener Vater einwilligen könnten. Zelda Williams empfindet das als "persönlich verstörend". Die Nachahmungen seien "im besten Fall ein armseliges Imitat größerer Menschen, im schlimmsten Fall aber ein schreckliches Frankensteinsches Monster", schrieb sie. KI-Manipulationen von ZDF-Stars Auch in Deutschland wurden prominente Gesichter zu Opfern. So gerieten etwa zwei ZDF-Moderatoren ins Visier der KI-Betrüger. Journalist Christian Sievers teilte im September 2023 einen vermeintlichen "heute journal"-Clip, in dem er zu sehen sein soll. Der echte Sievers erklärte jedoch auf der Plattform X: "Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht wirklich … Echt nicht. Vorsicht, fiese Betrugs-Masche mit KI in sozialen Medien." Sein ZDF-Kollege Markus Lanz machte das Deepfake-Problem, das auch schon ihn selbst betraf, im selben Jahr in seiner gleichnamigen Talkshow zum Thema. Kriminelle hatten auch über ihn falsche Nachrichten verbreitet und Bilder erstellt, auf denen Lanz von Polizisten in Handschellen abgeführt wird. Inhalt der erfundenen News: Der Moderator habe eine erfolgreiche Geldanlagestrategie verraten wollen und sei vom Staat mundtot gemacht worden. Mit der Falschmeldung sei er "millionenfach konfrontiert" worden, erklärte Lanz im April 2023 in seiner Sendung.
