Er feiert heute seinen 70. Geburtstag: Rowan Atkinson. Als Mr. Bean wurde er weltweit berühmt – doch er selbst sieht seine Kultrolle kritisch. Seine tollpatschige Comedyfigur Mr. Bean gilt weltweit als Inbegriff des britischen Humors. Sympathisch ist dem Komiker und Schauspieler Rowan Atkinson der korrekt gekleidete Chaot allerdings nicht. "Bei Licht betrachtet, ist Mr. Bean doch ein furchtbar egoistischer und selbstgerechter Bastard. Ein verzogenes Kind, eingesperrt im Körper eines Erwachsenen", sagte Atkinson 2018 in einem Interview. Heute feiert der britische Schauspieler seinen 70. Geburtstag. Geboren wird Atkinson am 6. Januar 1955 in Newcastle-upon-Tyne im Nordosten Englands und wächst in einer Unternehmerfamilie auf. Er hat drei ältere Brüder, von denen einer schon im Kleinkindalter stirbt. Sein Bruder Rodney wird später als EU-feindlicher Publizist und Politiker bekannt: 2000 kandidiert er erfolglos als Vorsitzender der Brexit-Partei Ukip. Atkinson besucht die Chorister School in Durham – ein anderer bekannter Ex-Schüler ist der frühere britische Premierminister Tony Blair. Nach der Schule studiert Atkinson Elektrotechnik in Newcastle und Oxford. Als Student wird er Mitglied einer Theatergruppe und spielt eigene Sketche. Seitdem arbeitet er auch mit seinem Studienfreund Richard Curtis zusammen, der später als Drehbuchautor und Regisseur erfolgreich wird. Seine Karriere als Comedian startet Atkinson 1979 mit satirischen Interviews im BBC-Radio. Im Fernsehen wird er als Moderator der BBC-Nachrichtenpersiflage "Not the Nine O'Clock News" bekannt, ab 1983 spielt er die Hauptrolle in der beliebten Historien-Comedyserie "The Black Adder". Weltweit bekannt wird Atkinson mit seiner Paraderolle Mr. Bean, der ab 1990 in der gleichnamigen Serie im Sender ITV und später auch im Kino Grimassen schneidet. Erfolge feiert Atkinson auch mit "Johnny English", einer Parodie auf die James-Bond-Filme. Seine Figur eines trotteligen britischen Geheimagenten habe sogar mehr mit der Realität zu tun als der legendäre Agent 007, der letztlich "eine Art Superman" sei, vermutete Atkinson 2011. Atkinson: Jeder Witz habe "ein Opfer" Seine erste kleine Rolle in einem Kinofilm spielt Atkinson passenderweise schon 1983 im James-Bond-Film "Sag niemals nie" – zufrieden war er mit seinem Auftritt nach eigener Aussage allerdings nicht. 1994 spielt er im Erfolgsfilm "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" einen verwirrten Pfarrer. Einen Mini-Auftritt hat er auch im Weihnachts-Dauerbrenner "Tatsächlich ... Liebe" von 2003. Ins ernsthafte Fach wechselt Atkinson mit der Hauptrolle in der britischen Krimiserie "Maigret", die im Paris der Fünfzigerjahre spielt und 2017 auch im deutschen Fernsehen gezeigt wird. Mit der Netflix-Serie "Man vs. Bee" kehrt er 2022 dann zu seinen komödiantischen Wurzeln zurück. Atkinson ist es wichtig, über alles und jeden lachen zu dürfen. Als Verfechter der Meinungsfreiheit spricht er sich mehrfach gegen Gesetze aus, die auf die Bekämpfung von Hassreden abzielen. Er nimmt auch Boris Johnson in Schutz, als der damalige britische Premierminister Frauen in Burkas mit "Briefkästen" vergleicht – Atkinson verteidigt die umstrittene Äußerung als gelungenen Witz. Die Beleidigung sei nun einmal das "Wesen der Komödie", jeder Witz habe "ein Opfer", sagt Atkinson. Wie Atkinson einst ein Flugzeug notlandete Sein Privatleben hält Atkinson aber lieber aus der Öffentlichkeit heraus. Bekannt ist jedoch, dass er mit der Maskenbildnerin Sunetra Sastry, die er bei der BBC kennenlernte, zwei Kinder hat. Seit der Scheidung 2015 lebt er mit der Schauspielerin Louise Ford zusammen, mit der er eine weitere Tochter hat. Bekannt ist auch, dass der Autoliebhaber, der in "Mr. Bean" einen Mini fährt, teure Sportwagen sammelt – und schon mehrere davon zu Schrott gefahren hat. Bei einem Familienurlaub in Kenia entpuppt er sich 2001 aber als ganz und gar nicht tollpatschiger Lebensretter: Als der Pilot eines Privatflugzeugs bewusstlos wird, übernimmt Atkinson das Steuer und landet die Maschine.