Christian Lindner hat schon als Kind erfahren, dass sich Leistung lohnt. Mit 14 Jahren hatte er einen Wendepunkt in seinem Leben. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat Einblicke in sein Privatleben gewährt und über seine Kindheit gesprochen. Er wuchs bei seiner Mutter auf, die Eltern waren geschieden, er hatte aber häufigen Kontakt mit seinem Vater gehabt. Als Kind und Jugendlicher habe er anders ausgesehen. "Ich war nicht moppelig, ich war fett. Ich brachte mit 14 Jahren hundert Kilo auf die Waage", sagte er der "Bild"-Zeitung in einem Interview, "beim Treppensteigen war ich fortwährend außer Atem". Als ihm das bewusst wurde, sei dies "ein Wendepunkt" gewesen. Von dann ab habe er zum Frühstück nur noch Knäckebrot gegessen und mit dem Laufen begonnen. Innerhalb eines halben Jahres habe er 30 Kilogramm verloren, sagte er der "Bild". Auch heute mache er noch Ausdauersport, wie auch Kanzler Scholz hat Lindner ein Rudergerät zu Hause stehen. Für eine Eins gab es fünf Mark In der Schule habe er keine Probleme gehabt, ganz im Gegenteil. "Bei uns zu Hause gab es fünf Mark für jede Eins im Zeugnis", erinnert er sich, das habe ihm bei der Aufbesserung des Taschengelds geholfen. Nur Musik sei nicht so sein Ding gewesen, sein Lehrer habe ihm oft gesagt: "Christian, danke, es reicht, wenn du mitsummst." In der Schule habe er weniger zu den coolen Jungs gehört, viele hätten ihn als Streber gesehen, erinnert er sich. Mit 18 Jahren habe er mit einem Freund sein erstes Gewerbe angemeldet, war als freiberuflicher Unternehmer und im Stromhandel unterwegs. Nach der Schule sei er dann zu Kunden gegangen. Das hätten Lehrer und Schüler belächelt. "Aber ich bin auch stolz darauf, dass ich schon ganz früh Verantwortung für meinen Lebensunterhalt übernommen habe. Was ich bin und habe, das habe ich mir erarbeitet", sagte Lindner. Lindner sieht sich selbst als ruhigen, harmoniebedürftigen Menschen. Doch im politischen Geschäft, so gibt er zu, wirke er oft kühl. "Das hängt vermutlich damit zusammen, dass ich zumeist aus der absoluten Minderheitsposition gegen einen linksgrünen Mainstream agiere".