Als Kanzlerkandidat will Robert Habeck die Grünen wieder zum Erfolg führen. Zwischenzeitlich dachte er aber offenbar auch ans Aufhören. Robert Habeck hat nach eigenen Angaben im Sommer 2024 über einen Rückzug aus der Politik nachgedacht. "Im vergangenen Sommer bin ich in mich gegangen. Ich habe mich gefragt, ob ich noch einen sinnvollen Beitrag leisten kann oder ganz aufhören sollte mit der Politik", sagte der Grünen-Politiker im Gespräch mit dem "Spiegel". Auf die Frage nach den Gründen sagte Habeck: "Die Erfahrung in der Ampel. Vertrauen hat gelitten. In die Politik insgesamt, in Personen, auch in meine", sagte er. In dieser Phase habe er sich gefragt: "Kann ich noch Vertrauen zurückgewinnen – in meine Person, in die Grünen und in das demokratische System dieses Landes?" "Ich bin der Underdog" Als Außenministerin Annalena Baerbock im Juli 2024 ihren Verzicht auf die Spitzenkandidatur verkündete, habe er noch keine Entscheidung getroffen. "Ich wollte mir noch Zeit nehmen, sprach viel mit Vertrauten, aber auch mit Leuten, mit denen ich parteiintern schon einiges ausgefochten hatte." Schließlich sei klar geworden, dass die Partei ihn unterstütze. Mit Blick auf die Umfragewerte der Grünen sagte Habeck: "Ich bin der Underdog." Ähnliche Gedanken hatte Habeck bereits in der Vergangenheit geäußert. So sagte er Mitte Dezember in einem Interview mit der "Zeit", es habe einen Moment gegeben, an dem er daran gedacht habe, alles hinzuwerfen. "Das war Anfang des Jahres, als ich mit meiner Familie auf der Hallig Hooge war und bei der Rückkehr von wütenden Demonstranten gehindert wurde, die Fähre zu verlassen." Hooge sei für ihn immer Heimat und Rückzugsort gewesen. "Da brach das Politische voll in meinen privaten, familiären Schutzraum ein." Daraufhin habe er sich mit seiner Familie zusammengesetzt. Gemeinsam habe man sich gefragt, ob die Politik mittlerweile so viel koste, dass er wegen der Familie aufhören solle. "Die Antwort von uns allen war: Nein. Jetzt erst recht."