Er war eine schillernde Figur des Snookers der 1980er Jahre. Jetzt ist Silvino Francisco tot. Der Südafrikaner bleibt auch wegen eines Vergehens außerhalb des Sports in Erinnerung. Mit 78 Jahren ist der frühere Snookerspieler Silvino Francisco verstorben. Das gab die World Snooker Tour in der Nacht von Freitag auf Samstag offiziell bekannt. Mehrere internationale Medien berichteten im Anschluss übereinstimmend über den Tod Franciscos. Bereits in der vergangenen Tagen hatten unter anderem in den sozialen Netzwerken Gerüchte die Runde gemacht, die ehemalige Nummer zehn der Welt sei verstorben. Tatsächlich hatte das britische Bestattungsinstitut A. Wass Funeral Directors Ltd. das Ableben Franciscos bereits am 23. Dezember auf einer Trauerseite öffentlich gemacht. Demnach sei der Ex-Sportler bereits am 14. Dezember verstorben. Seine Beerdigung soll am 30. Dezember stattfinden. Francisco wurde in Südafrika geboren und stammte aus einer Billard-begeisterten Familie. Sein Bruder Mannie, der 2020 verstab, gewann unter anderem sechsmal die südafrikanische Snooker-Meisterschaft. Sein Neffe Peter sollte es später unter die Top 14 der Weltrangliste schaffen. Erfolgreichster afrikanischer Spieler aller Zeiten Silvino Francisco hatte ab 1981 begonnen, als Profi zu spielen. Sein größter Erfolg: der Gewinn bei den British Open in Derby. Im Finale schlug er Kirk Stevens mit 12:9. 15,5 Millionen Zuschauer verfolgten die Partie bei ITV. Fancisco strich für seinen Sieg 50.000 Britische Pfund (umgerechnet mehr als 60.000 Euro) ein, zu diesem Zeitpunkt ein Rekordpreisgeld im Snooker. Bis heute ist Francisco der einzige afrikanische Spieler, der ein Ranglistenturnier gewinnen konnte und ist weiterhin der erfolgreichste Spieler seines Kontinents. Vier Jahre in Folge befand er sich unter den Top 16 der Weltrangliste. Knast nach Cannabisschmuggel Aufmerksamkeit erregte er aber nicht nur am Billardtisch. Mit der Zeit konnte Francisco nicht mehr an alte Erfolge und Leistungen anknüpfen. Wie unter anderem die englische Zeitung "Mirror" berichtet, fiel er in der Weltrangliste auf Rang 166 zurück und begann, in einem Fastfoodrestaurant in Rainworth, Nottinghamshire zu arbeiten. 1997 wurde Francisco dann zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte Cannabis im Wert von 155.000 Britischen Pfund (rund 187.000 Euro) geschmuggelt.