Die Insolvenz des Zweiradherstellers KTM trifft die Belegschaft schwer. Nun lassen einige der Mitarbeiter ihren Frust raus. Vor der KTM Motohall in Mattighofen haben Mitarbeiter des insolventen Motorradherstellers KTM eine Weihnachtsbotschaft an CEO Stefan Pierer hinterlassen. Die Nachricht, die auf einem Banner angebracht wurde, lautete: "Frohe Weihnachten , Stefan. Wünschen dir deine Angestellten, die dich zum Milliardär gemacht haben und denen du nicht einmal mehr ihren Lohn und ihr Weihnachtsgeld bezahlst." Hintergrund ist, dass offenbar Hunderte Mitarbeiter vor Weihnachten ohne Geld dastehen, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Auch weil Zahlungen aus dem österreichischen Insolvenz-Entgelt-Fonds erst Mitte Januar fließen sollen, heißt es weiter. "Sehr komplizierte Rechtslage" Markus Litzlbauer vom Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich äußerte im Bayerischen Rundfunk sein Bedauern über die Situation der Betroffenen. Er sagte: "Das ist eine sehr komplizierte Rechtslage." Der AMS habe daher eine Anfrage an das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft in Wien gestellt. Eine Antwort darauf könne jedoch dauern. Die Insolvenz des Unternehmens hat darüber hinaus erhebliche Auswirkungen auf die Belegschaft. Laut Angaben des Kreditschutzverbandes beträgt die Schuldenlast von KTM etwa 1,8 Milliarden Euro. Eine Schließung des Unternehmens steht momentan nicht zur Debatte. Allerdings müssen die verbleibenden Mitarbeiter mit erheblichen Sparmaßnahmen rechnen. Ein Sprecher des Kreditschutzverbandes erklärte: "Als langfristige Maßnahmen plant das Management Kosteneinsparungen, eine Senkung der Materialeinzelkosten sowie eine Reduktion der Gemeinkosten." Bislang wurden bereits 250 Mitarbeiter entlassen, und es wird erwartet, dass rund 400 weitere Angestellte im Zuge der Sanierungsmaßnahmen folgen werden. KTM gehört zur Pierer Mobility AG, einer europäischen Fahrzeug-Gruppe des Investors Stefan Pierer. Die Holdinggesellschaft beschäftigt weltweit mehr als 10.000 Menschen und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro.