Peking steckt seit Jahren viel Geld in den Ausbau seiner Marine. Experten hatten schon länger ein nun getauftes Kriegsschiff unter Beobachtung. Was ist von dem Riesen zu erwarten? China baut seine Marine weiter aus und stellt ein neues amphibisches Angriffsschiff vor. Benannt nach der südwestlichen Provinz sei die "Sichuan" das erste Schiff der neuen Generation Typ 076, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das im ostchinesischen Shanghai zu Wasser gelassene Kriegsschiff spiele eine "Schlüsselrolle" für den Umbau der Marine und die Verbesserung ihrer Kampffähigkeit, hieß es. Experten beobachteten den Bau der "Sichuan" schon länger. Im August beschrieb das in Washington ansässige Center for Strategic and International Studies (CSIS) das Schiff auf Grundlage von Satellitenbildern als weltweit größtes amphibisches Angriffsschiff. Diese verfügen anders als Flugzeugträger auch über Landungsboote, mit denen Soldaten und Ausrüstung Küsten erreichen können. Nicht das erste Angriffsschiff Ein besonderes Merkmal ist das bislang noch selten verbaute elektromagnetische Flugzeugkatapult, wodurch die "Sichuan" nicht nur Hubschrauber, sondern auch Kampfjets mit sich führen kann. Das Katapult erlaube höhere Effizienz und schnellere Startgeschwindigkeit, zitierte die staatliche Zeitung "Global Times" einen Militärexperten. China verfügt über eine der größten Marinen weltweit. Es besitzt bereits drei kleinere amphibische Angriffsschiffe des Vorgänger-Typs 075. Laut CSIS wird die "Sichuan" zwar das militärische Gleichgewicht im Indopazifik nicht grundlegend verändern. Die Volksbefreiungsarmee bekomme jedoch weitere Möglichkeiten, ihre Kampfkraft im Westpazifik und dem Südchinesischen Meer zur Wirkung zu bringen. In diesen Gebieten drohte China dem Nachbarn Taiwan schon eine Invasion an und beansprucht Teile der exklusiven Wirtschaftszone der Philippinen für sich.