Es ist bereits die zweite Insolvenz innerhalb weniger Jahre: Die Ortrander Eisenhütte aus dem südlichen Brandenburg ist pleite. Doch die Chancen auf eine erfolgreiche Sanierung stehen gut. Die Ortrander Eisenhütte GmbH aus der Lausitz hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzantrag wurde am 19. Dezember beim Amtsgericht Cottbus eingereicht. Bereits im Oktober 2019 war die Eisenhütte in Schieflage geraten und hatte ein erstes Insolvenzverfahren durchlaufen, das im Juni 2021 erfolgreich abgeschlossen wurde. Dennoch sieht sich das Unternehmen nun wieder gezwungen, diesen Schritt zu gehen. Insolvenzverwalter: Chancen auf Sanierung stehen gut Rechtsanwalt Olaf Seidel von der Kanzlei AndresPartner wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Seidel zeigte sich jedoch optimistisch und betonte: "Unsere Kunden werden von uns selbstverständlich auch weiterhin uneingeschränkt in der bewährten Qualität und Termintreue bedient. Darauf können sie sich verlassen." Laut Seidel sind die Auftragsbücher für das kommende Jahr gut gefüllt und er sieht gute Chancen für eine erfolgreiche Sanierung des Unternehmens. Die Ortrander Eisenhütte beschäftigt derzeit etwa 247 Mitarbeiter, deren Gehälter für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert sind. Die Belegschaft wurde über die Situation informiert und zeigt sich laut Unternehmensangaben "motiviert". Tradition seit 1887 Der erneute Insolvenzantrag der Ortrander Eisenhütte spiegelt die schwierige wirtschaftliche Lage vieler mittelständischer Betriebe wider, insbesondere solcher mit hohem Energieverbrauch. Die Eisenhütte ist auf maschinengeformten Eisenguss spezialisiert, etwa für die Autoindustrie. Sinkende Nachfrage aus der Branche belasteten das Unternehmen bereits bei der ersten Insolvenz. Die Geschichte der Ortrander Eisenhütte reicht bis ins Jahr 1887 zurück, als die Metallgießerei gegründet wurde. Nach der Wende wurde das Unternehmen im Jahr 1992 privatisiert.