Die Dividenden der Dax-Aktionäre werden im Jahr 2024 voraussichtlich etwas geringer ausfallen – insbesondere durch Schwierigkeiten in einer Branche. Viele Aktionäre deutscher Konzerne müssen sich auf geringere Ausschüttungen einstellen. Mit gut 59 Milliarden Euro dürfte die Dividendensumme der 90 Unternehmen in Dax und MDax für das Geschäftsjahr 2024 knapp vier Prozent kleiner ausfallen als ein Jahr zuvor. Hauptgrund für den Rückgang: die Krise in der Automobilbranche. Ausschüttungen sinken um vier Milliarden Euro Die deutschen Automobilhersteller BMW , Mercedes und Volkswagen werden nach Schätzungen der Dekabank voraussichtlich insgesamt 9,9 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Das wären rund vier Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Besonders bei Volkswagen könnte die Ausschüttung noch geringer ausfallen. "Angesichts der Ankündigung von Werksschließungen und Personalabbau ist davon auszugehen, dass der Druck auf Volkswagen steigen wird, die Dividende stärker als bisher angenommen zu kürzen", erläutert Dekabank-Kapitalmarktexperte Joachim Schallmayer. Mehrheit der Dax-Konzerne will mehr Dividende zahlen Trotz der Schwäche der Automobilindustrie werde bei den 40 Unternehmen im Deutschen Aktienindex die Höchstmarke von 55 Milliarden Euro Dividenden aus dem Vorjahr mit voraussichtlich 52,2 Milliarden Euro Dividenden "nur knapp verfehlt", erläuterte Schallmayer. Nach aktuellem Stand dürften 23 von 40 Unternehmen im DAX für das abgelaufene Geschäftsjahr die Dividende je Aktie im Vergleich zum Vorjahr erhöhen. Die höchste Ausschüttung erwartet die Aktionäre des Versicherers Allianz : knapp 5,9 Milliarden Euro. Die Dekabank rechnet damit, dass neun Dax-Unternehmen ihre Dividende unverändert lassen. Im Automobilsektor sowie bei BASF und Airbus wird hingegen eine geringere Ausschüttung erwartet. Bei Airbus lag die Dividende im Vorjahr aufgrund einer Sonderzahlung höher. Steigende Ausschüttung im MDax Die 50 im MDax gelisteten Unternehmen werden nach Berechnungen der Dekabank für das Geschäftsjahr 2024 zusammen 6,85 Milliarden Euro als Dividenden zahlen, was einem Anstieg von knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Demnach wird bei 28 Unternehmen eine Erhöhung der Ausschüttung je Aktie erwartet. Bei 18 MDax-Unternehmen geht die Dekabank von einer unveränderten Dividende aus, während vier Unternehmen voraussichtlich Kürzungen vornehmen werden.