Nach der tödlichen Fahrt in Magdeburg rückt das Sicherheitskonzept in den Fokus der Kritik. Neue Details zur Fahrtroute werfen Fragen auf. Knapp eine Woche nach der tödlichen Fahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat die Polizei neue Einzelheiten zur Tat bekannt gegeben. Laut einer Mitteilung der Polizeiinspektion Magdeburg habe der Täter die Sicherheitsvorkehrungen umgangen, indem er mit seinem Fahrzeug über einen Gehweg auf den Alten Markt gelangte. Dort beschleunigte er etwa 250 Meter durch eine Gasse mit Marktbuden. Mit der Veröffentlichung der genauen Fahrtroute wolle die Polizei "immer noch im Umlauf befindlichen falschen Darstellungen" entgegentreten. So sei der Wagen nicht über die Straßenbahnschienen in den Fußgängerbereich gefahren, wie zuvor angenommen, sondern zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurch. Gegen die Stadt Magdeburg und die örtliche Polizei wurden inzwischen Strafanzeigen eingereicht, die mögliche Fehler im Sicherheitskonzept thematisieren, wie "Süddeutsche Zeitung", ZDF und Evangelischer Pressedienst berichteten. Vorwürfe gegen Polizei In den Anzeigen wird der Polizei vorgeworfen, nicht alle Zufahrten zum Weihnachtsmarkt ausreichend gesichert zu haben. Ein Polizeifahrzeug soll sich Medienberichten zufolge nicht an dem vorgesehenen Standort befunden haben. Dies habe das Innenministerium von Sachsen-Anhalt bestätigt und darauf hingewiesen, dass die Gründe dafür noch untersucht werden, heißt es. Zudem wird kritisiert, dass die beteiligten Institutionen, darunter Polizei und Weihnachtsmarktbetreiber, nur zögerlich oder unvollständig zur Aufarbeitung der Vorwürfe beitragen. Der 50-jährige Taleb al-Abdulmohsen hatte mit seiner Fahrt fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Die Polizei hatte den Täter nach wenigen Minuten festgenommen. Der Mann, der in sozialen Netzwerken durch islamkritische und rechtspopulistische Äußerungen aufgefallen war, sitzt seitdem in Untersuchungshaft.