Tesla-Chef Elon Musk fordert überraschend mehr Einwanderung und tritt damit eine hitzige Debatte los. Besonders Trumps Anhänger reagieren empört auf Musks Appell. Die technologische Vorherrschaft der USA steht laut Elon Musk auf dem Spiel – und die Lösung sieht er in der Einwanderung. In einer hitzigen Diskussion auf derPlattform X reagierte Musk am 25. Dezember auf einen Post des Unternehmers Mario Nawfal. Dieser hatte auf die wachsende Ingenieurskrise in der amerikanischen Halbleiter- und KI-Branche hingewiesen. "Die USA brauchen mehr als 160.000 Ingenieure bis 2032", schrieb Nawfal und zitierte Studien von Yahoo und McKinsey. Musk kommentierte dies mit einem deutlichen Appell: "Wir brauchen mehr als die doppelte Zahl – und zwar sofort!" Doch damit nicht genug. Musk legte nach und rückte den Mangel an hoch qualifizierten Arbeitskräften in den Fokus. Er beschrieb die derzeitige Lage als dramatisch und zog einen Vergleich zum Profisport: "Wenn du die Meisterschaft gewinnen willst, musst du Top-Talente anwerben, wo auch immer sie sind. Das gilt für Teams genauso wie für Nationen." Streit mit einem Trump-Fan Die Forderung des Tesla- und SpaceX-Chefs erntete umgehend Widerspruch. Ein Nutzer namens "iamyesyouareno", der in seinem Profil Pro-Trump-Inhalte propagiert, kritisierte Musks Aussagen scharf. "Es gibt über 330 Millionen Menschen in Amerika. Sicherlich gibt es genug Talente, um dein Team zu bauen. Warum sollten echte Amerikaner diese Chance verlieren, weil Ausländer kommen?", schrieb er. Musk konterte entschieden. In einem ausführlichen Post erklärte er, dass seine Unternehmen lieber Amerikaner einstellen würden. Doch der Arbeitsmarkt lasse dies nicht zu. "Du hast keine Ahnung davon. Natürlich wäre es einfacher, Amerikaner einzustellen. Aber es gibt einen gravierenden Mangel an hochbegabten und motivierten Ingenieuren", schrieb er. Musk betonte zudem, dass der Vergleich mit NBA-Teams deutlich mache, wie wichtig es sei, das beste Talent weltweit zu rekrutieren. Migration als Schlüssel zur Innovation Mario Nawfal, dessen ursprünglicher Post die Diskussion ausgelöst hatte, unterstrich in seinem Beitrag die Bedeutung von Migration. Er forderte eine Reform des Bildungssystems und mehr Programme zur Umschulung von Arbeitskräften. Doch auch er kam zu dem Schluss, dass dies nicht ausreiche. "Die globale Wettbewerbsfähigkeit der USA steht auf dem Spiel", schrieb Nawfal. Musks Aussagen fügen der Migrationsdebatte in den USA eine unerwartete Wendung hinzu. Er, der in der Vergangenheit oft als Befürworter strikterer Grenzregeln galt, spricht sich nun klar für eine Lockerung der Einwanderungspolitik aus – zumindest für hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Ob Musks Position mit Donald Trump abgestimmt ist, ist nicht bekannt. Trump, mit dem Musk eng zusammenarbeitet, gilt als Einwanderungsgegner – und erklärt immer wieder, er wolle Arbeitsplätze zuerst mit Amerikanern besetzen.