Kokain wird oft in großen Containerschiffen von Südamerika nach Europa geschmuggelt. Der Verkauf in Großstädten wie in Berlin folgt inzwischen einem einheitlichen Muster. In Berlin hat der illegale Drogenhandel über sogenannte "Koks-Taxis" den klassischen Straßenhandel weitgehend ersetzt. Wie Berlins Polizeipräsidentin Slowik Meisel der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, erfolgt der Verkauf von Kokain zunehmend über Lieferdienste. "Der Straßenhandel wird weniger und hat – bis auf die kriminalitätsbelasteten Orte – an Bedeutung verloren", erklärte Meisel. Neben Kokain werden auch Substanzen wie Cannabis, Amphetamine und andere Drogen auf diesem Weg geliefert. Heroin spiele dabei jedoch eine untergeordnete Rolle. Der Handel mit Kokain floriere weiterhin und werde über die großen Häfen Europas organisiert, bevor die Ware nach Berlin gelange. Die Berliner Polizei arbeitet eng mit dem Zoll und der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) zusammen, um den illegalen Handel einzudämmen. Die Tätergruppen nutzen nach Angaben der Polizeipräsidentin verschiedene Transportmittel wie gemietete Autos, Fahrräder oder E-Roller, um die Drogen an ihre Abnehmer zu liefern. Laut Meisel wurden seit 2023 durchschnittlich knapp zwei Lieferfahrzeuge pro Tag von der Polizei aus dem Verkehr gezogen. Auffälliges Verhalten wie kurzzeitiges Anhalten eines Autos mit Übergaben am Fenster oder kurze Fahrten, bei denen Personen ein- und sofort wieder aussteigen, sind für die Zivilfahnder ein Hinweis auf Drogengeschäfte. Die Bekämpfung der "Koks-Taxis" erfordere eine umfassende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Polizeieinheiten. Neben den Ermittlern des Landeskriminalamts überwachen auch Zivilstreifen der Polizeiabschnitte, örtliche Kriminalreferate und der Verkehrsfahndungsdienst das Geschehen. Ziel ist es, die neuen Strukturen des Drogenhandels zu durchbrechen und den Handel einzudämmen.