Hell-Elfenbein oder auch Ral 1015: So heißt die Farbe unserer Taxis. Für die meisten sind sie aber einfach beige. Aber warum? Und ist das so überhaupt vorgeschrieben? In vielen Ländern sind sie gelb, in einigen rot oder auch hellblau – und in manchem Land gibt es überhaupt keine Vorschrift. Deutsche Taxis wiederum sind beige. Aber nicht alle. Und auch nicht schon immer. Wie kam es zur Farbe Beige? Ursprünglich waren Taxis in Deutschland nicht beige, sondern schwarz. Damit sollte im Jahr 1971 aber Schluss sein. So ordnete es der damalige Bundesverkehrsminister Georg Leber (1920–2012, SPD) an. Hell-Elfenbein (technischer Name: Ral 1015) solle die neue Farbe werden. Nach fünf Jahren Übergangszeit sollten alle schwarzen Taxis von Deutschlands Straßen verschwunden sein. Und so kam es dann auch. Für die Entscheidung sprachen einige Gründe: Leichter Schmutz und kleine Makel fallen auf Beige nicht so schnell ins Auge wie auf Schwarz. Das Taxi sieht gepflegter aus. Außerdem wurde es im Sommer, lange bevor in jedem Auto eine Klimaanlage steckte, in den schwarzen Taxis ziemlich heiß. Auch hier sollte der Wechsel zu einer helleren Farbe eine kleine Besserung bringen. Wichtiger aber: Die Farbe war – ganz anders als Schwarz – bis dahin unter Pkw nicht zu finden. Dementsprechend hoch ist der Wiedererkennungswert bis heute: Wer ein beigefarbenes Auto sieht, denkt sofort an ein Taxi. Und liegt damit so gut wie immer richtig. Außerdem erhöhte die hellere Farbe die Sicherheit auf den Straßen – ein wichtiges Anliegen Lebers, der unter anderem auch die für Jahrzehnte gültige Promillegrenze von 0,8 Promille durchboxte. Müssen alle Taxis beige sein? Nein. Baden-Württemberg, Niedersachsen oder auch Schleswig-Holstein stellen den Taxiunternehmern die Farbwahl frei. Trotzdem sind auch dort viele Taxis beige – weil wir es so eben von klein auf gelernt haben.