Mitte der Neunzigerjahre traf Birgit Schrowange eine Entscheidung: Sie verließ das ZDF und fing an bei RTL. Einen Schritt, von dem nicht alle begeistert waren. Ihre Karriere startete Birgit Schrowange Ende der Siebzigerjahre beim WDR, dort arbeitete sie zunächst als Redaktionsassistentin. Anfang der Achtzigerjahre wurde sie dann von Werner Schüssler entdeckt, der holte die damals 22-Jährige vor die Kamera und machte aus ihr "die schönste Ansagerin des ZDF". Elf Jahre lang blieb sie dem Mainzer Sender treu, dann wechselte Birgit Schrowange nach Köln zu RTL. Die Moderatorin wagte einen Schritt, den viele ihrer Kollegen nicht verstehen konnten. "Besonders mein damaliger Chef, Dieter Thomas Heck, war nicht gerade begeistert von meiner Entscheidung", erinnert sich die 66-Jährige jetzt im Interview mit der "Bild am Sonntag" zurück. "Er meinte: 'Wenn du jetzt zum Privatfernsehen gehst, dann kannst du hier nie wieder moderieren.' Ich meinte nur: 'Dieter, wenn ich dein Geld hätte, würde ich das auch sofort sein lassen.'" Birgit Schrowange ging – und ließ ihren damaligen Chef verärgert zurück. "Er hat jedenfalls zwei Jahre lang nicht mehr mit mir gesprochen. Erst dann wurde ich wieder zu seinen Geburtstagsfeiern eingeladen. Damals war man ja noch so eine Art Familienmitglied." 1994 startete Birgit Schrowange bei RTL. "Das war eine komplett neue Welt für mich", so der TV-Star. "Ich kam ja vom ZDF , damals waren die Chefs dort ältere Herren in grauen Anzügen. Plötzlich war ich beim hippen RTL, wo sehr viele junge Leute herumrannten." Heute vor genau 30 Jahren übernahm sie die Moderation des Wochenmagazins "Extra". Anfangs habe man aus ihr "eine harte, investigative Nachrichtenfrau" machen wollen. "Ich bekam einen Coach an die Seite, doch ich sagte bald: 'Das bin ich nicht, ihr müsst mich einfach so nehmen, wie ich bin.'" 25 Jahre lang stand sie für das Format vor der Kamera, 2019 verabschiedete sie sich von der Sendung, um sich mehr um ihr Privatleben zu kümmern. Heute ist Mareile Höppner die Hauptmoderatorin des Formats.