Um in enge Parklücken zu zirkeln, kurbeln viele Autofahrer bei stehendem Fahrzeug am Lenkrad. Ein Experte klärt auf: Kann das der Technik schaden? Im Stand lenken: Wer mal ein Auto ohne Servolenkung gefahren ist, weiß, wie schwergängig das früher einmal war. Heutzutage ist das dank Servo- oder elektrischer Lenkung deutlich einfacher, beispielsweise beim Einparken das Lenkrad schon im Stand voll einzuschlagen und dann in die Lücke zu rollen. Teils machen das Autos mit Einparkassistent sogar von alleine. Aber ist das auch gut fürs Auto? Arbeiten gegen einen erhöhten Widerstand Eine Anfrage von t-online bei der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) gibt eine klare Antwort: Nein, eher nicht. Denn auch eine elektrisch oder mit Servotechnik unterstützte Lenkung muss beim Lenken gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten. Auch wenn man das im Gegensatz zu alten Autos aufgrund des leichten Lenkgefühls kaum noch bemerkt: Die Reifen drehen sich auf der Stelle, das bedeutet einen höheren Verschleiß und eine unnötige Belastung für die Lenkung oder Teile der Lenkanlage, sagt Jeremias Bernhardt, Fachgruppenleiter Kompetenzzentrum Technik der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). So reduziert sich die Belastung Das lässt sich natürlich nicht immer vermeiden – beispielsweise, wenn Sie in eine enge Parklücke zirkeln müssen und das Auto kaum Bewegungsspielraum hat. Dennoch ist es immer besser, das Auto leicht rollen zu lassen, bevor Sie das Lenkrad bewegen. "Aufgrund von Achs- und Lenkgeometrie kann die Reibung zwischen der Straße und der Aufstandsfläche des Reifens bei langsamem Rollen reduziert werden, da der Reifen beim Lenken in der Regel eine kleine Rollbewegung" durchführt, so Bernhardt.