Im Juli 2024 startete das Online-Bezahlsystem Wero, das Überweisungen ohne IBAN und BIC ermöglicht. Ist der Service eine Alternative zu US-Anbietern wie PayPal? Wero ist ein neues europäisches Online-Bezahlsystem, das von der European Payments Initiative (EPI) entwickelt wurde und Anfang Juli 2024 gestartet ist. Es ermöglicht Überweisungen ohne IBAN und BIC. Wer es nutzen möchte, braucht ein Konto bei einer teilnehmenden Bank oder Sparkasse . Es soll eine Alternative zu US-amerikanischen Zahlungsdiensten wie PayPal , Apple Pay und Google Pay bieten. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Wie funktioniert Wero? Wero soll schnelle und unkomplizierte Geldüberweisungen zwischen Privatpersonen ermöglichen. Hierfür benötigen Nutzer nur die Handynummer oder E-Mail-Adresse des Empfängers und nicht – wie bei gewöhnlichen Überweisungen von Konto zu Konto – die 22-stellige IBAN. Wenn Sie ein Wero-Profil eingerichtet haben, können Sie – ähnlich wie bei Paypal – an andere Menschen mit Wero-Profil Geld senden oder von ihnen empfangen. Alle Transaktionen beziehungsweise Überweisungen erfolgen in Echtzeit. Das Geld wird innerhalb von wenigen Sekunden beim Empfänger gutgeschrieben. Der Dienst ist rund um die Uhr verfügbar und nicht an Banköffnungszeiten gebunden. Lesen Sie hier, wann bei einer regulären Banküberweisung das Geld auf Ihrem Konto gutgeschrieben wird. Zunächst können Sie den Dienst nutzen, wenn Ihre Bank bei Wero mitmacht. Später soll Wero auch als eigenständige App zur Verfügung stehen. Welche Banken nehmen bei Wero teil? Derzeit ist dies nur für Konten bei Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, PSD Banken und Sparda Banken möglich. Weitere sollen folgen. Ist Wero eine Alternative zu Paypal? Langfristig soll sich das Bezahlsystem Wero zu einem eigenständigen europäischen Bezahlsystem entwickeln. Derzeit tritt es in Konkurrenz zu den bekannten amerikanischen Bezahldiensten wie Paypal, Visa, Mastercard oder auch Apple Pay. Bislang können Nutzer allerdings nur teilnehmen, wenn ihre Bank den Dienst anbietet. Zudem sind Überweisungen zunächst nur mit Konten in Deutschland, Frankreich und Belgien möglich. Eine eigene App soll folgen. Ab 2025 sollen weitere Funktionen wie das Bezahlen in Onlineshops hinzukommen. Ab 2026 sollen Nutzer mit Wero auch im stationären Handel bezahlen können. Einfach online bezahlen: Wie sicher ist Paypal? Auch am Samstag Geld überweisen: So geht es Im direkten Vergleich zu Paypal erfolgt die Überweisung bei Wero direkt von Konto zu Konto, während bei Paypal der Geldtransfer innerhalb der Paypal-App erfolgt. Bei Paypal können Sie unabhängig von Ihrem Konto ein Guthaben in beliebiger Höhe verwalten und Geld senden. Bei Wero müssen Sie sich nicht separat registrieren, sondern sind über Ihr Bankkonto bereits registriert. Um Paypal nutzen zu können, müssen Sie ein eigenes Kundenkonto anlegen und dieses mit Ihrem Girokonto und Ihren Kreditkarten verknüpfen. Wie soll es mit Wero weitergehen? Die European Payments Initiative (EPI) hebt den hohen Datenschutz von Wero und die derzeit kostenlose Nutzung hervor. Gegen eine schnelle Verbreitung spricht jedoch die eingeschränkte Verfügbarkeit aufgrund der geringen Anzahl an Banken, die an dem Zahlungssystem teilnehmen, und der im Vergleich zu etablierten Anbietern eingeschränkte Funktionsumfang. Paypal und andere Anbieter sind weltweit aktiv und haben mehrere Millionen aktive Kunden. Ob sich Wero als echte Alternative zu Paypal etablieren kann, hängt von der zukünftigen Verbreitung und Akzeptanz bei Banken, Händlern und Nutzern ab. Der Erfolg wird maßgeblich daran gemessen, ob es gelingt, eine kritische Masse an Nutzern und teilnehmenden Instituten zu gewinnen.