Physik-Nobelpreisträger Geoffrey Hinton warnt vor den weitreichenden Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz. Populisten könnten die neue Technologie ausnutzen. Am Dienstag verlieh die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm den Nobelpreis in Physik an den "Vater der künstlichen Intelligenz" Geoffrey Hinton. Mehrere Jahrzehnte forscht und entwickelt der 76-jährige Informatiker nun schon KI-Modelle. Seitdem er den Mega-Konzern Google im Sommer 2023 verlassen hat, ist er allerdings zu einem Kritiker der Technologie geworden. In einer Rede vor Studentinnen und Studenten an der Universität in Oxford im Februar 2024 warnte er vor Populisten und Diktatoren, die sich Künstliche Intelligenz zu eigen machen könnten. Der russische Präsident Wladimir Putin , der chinesische Präsident Xi Jinping und der US-Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Trump wollten laut Hinton die KI zur "Manipulation von Wählern und zum Führen von Kriegen" einsetzen: "Sie werden sie dazu bringen, schlimme Dinge zu tun. Und sie könnten zu weit gehen, sodass die KI die Macht übernimmt", erklärte er in seiner Rede. Hinton erneuert seine Warnung bei der Preisverleihung Am Dienstag wurde Hinton dann zur Preisverleihung telefonisch zugeschaltet. Er erneuerte seine Warnung hinsichtlich der Nutzung von künstlicher Intelligenz: Wir müssen uns aber auch über eine Reihe möglicher negativer Folgen Sorgen machen, besonders über die Gefahr, dass diese Dinge außer Kontrolle geraten", sagte der frisch gebackene Nobelpreisträger. "Wir haben keine Erfahrung damit, wie es ist, wenn Dinge intelligenter sind als wir", fuhr er fort. Unbestreitbar sei für ihn, dass Künstliche Intelligenz gewaltigen Einfluss auf das Leben der Menschheit haben werde. "Sie wird mit der Industriellen Revolution vergleichbar sein", sagte Hinton. "Aber anstatt die Menschen an körperlicher Stärke zu übertreffen, wird es die Menschen an intellektuellen Fähigkeiten übertreffen."