Mit "Alien" gelang ihr 1979 der Durchbruch. Seitdem ist Sigourney Weaver aus der Filmbranche nicht mehr wegzudenken. So hat sie sich verändert. Seit fast 50 Jahren steht sie vor der Kamera, feierte mit "Der Stadtneurotiker" 1977 ihr Filmdebüt. Nur zwei Jahre später war Sigourney Weaver in "Alien" zu sehen. Bis heute gilt die unerschrockene Heldin Ellen Ripley als eine ihrer bekanntesten Rollen. Regisseur Ridley Scott hatte die damals noch unbekannte Theaterschauspielerin für ihren ersten größeren Filmauftritt in dem Sci-Fi-Werk "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" angeheuert. Als der Streifen in die Kinos kam, war sie Ende 20. "Ich war Miss Nobody von nirgendwo!", witzelte Sigourney Weaver in der Zeitschrift "Parade". Und eigentlich wollte sie die Rolle gar nicht. Die Handlung an Bord des Raumschiffs, das von Aliens heimgesucht wird, sollte sich anfangs nur um Männer drehen. "Doch dann dachten sich die Drehbuchschreiber, dass es Zeit wäre, eine Frau als alleinige Überlebende zu haben", so die Schauspielerin. Vorreiterin als weiblicher Action-Star Sie wurde über Nacht zu Hollywoods starker Action-Frau. Der Horror-Schocker wurde 1980 mit dem Oscar für die "besten Spezialeffekte" gekrönt. Weavers zweiter Auftritt in James Camerons Fortsetzung "Aliens – Die Rückkehr" brachte ihr schließlich 1987 eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin ein. Zwei Jahre später hatte sie gleich doppelte Gewinnchancen. In dem Leinwanddrama "Gorillas im Nebel" verwandelte sie sich in die Primatenforscherin Dian Fossey – und wurde als "beste Hauptdarstellerin" nominiert. Zudem war sie als "beste Nebendarstellerin" in der Komödie "Working Girl" – zu Deutsch: "Die Waffen der Frauen" – im Rennen. Darin trat sie an der Seite von Harrison Ford als knallharte Geschäftsfrau auf. Insgesamt kommt Weaver auf drei Oscar-Nominierungen. Doch bis jetzt ging sie immer leer aus. "Ich fühlte mich wie eine riesige Spinne" Als Tochter einer britischen Schauspielerin und eines amerikanischen Fernseh-Managers wurde Weaver in New York geboren. An eine Schauspiel-Karriere glaubte sie bei einer Größe von 1,80 Metern anfangs nicht. "Ich fühlte mich wie eine riesige Spinne", sagte sie der Zeitschrift "Parade". Schon mit elf Jahren habe sie ihre Mutter weit überragt. "Ich hatte nie das Selbstvertrauen, zu glauben, dass ich schauspielern könnte." Mit 13 Jahren legte sie ihren Vornamen Susan ab und nannte sich Sigourney, nach einer Figur aus dem Roman "Der große Gatsby". "Ich war zu groß für 'Sue'", witzelte sie im "Parade"-Interview. Weaver studierte Literatur und Drama an den Elite-Universitäten Stanford und Yale. Auch dort gab es Hürden. Die Schauspiellehrer in Yale hätten ihr anfangs gesagt, dass sie kein Talent für ernste Rollen habe, sagte Weaver jüngst im Interview mit "Deadline". Doch dafür sei sie nun dankbar, denn das habe sie dazu gebracht, ganz unterschiedliche Richtungen einzuschlagen. Laut der Filmdatenbank "IMDb" hat die Schauspielerin, die heute ihren 75. Geburtstag feiert, mittlerweile in 99 Filmen und Fernsehserien mitgespielt. Zuletzt war Sigourney Weaver in "Die verlorenen Blumen der Alice Hart" zu sehen, übernahm in der Serie die Hauptrolle. Im kommenden Jahr will Weaver in London auf der Bühne stehen. Ihr Debüt in dem traditionsreichen Theatre Royal Drury Lane im Londoner West End gibt sie in einer Inszenierung von William Shakespeares Werk "Der Sturm" ("The Tempest"). Weaver wird dort als Prospero erneut ihre Wandlungsfähigkeit zeigen, denn diese Rolle wird üblicherweise von einem Mann gespielt.