Große Batterien sind teuer, werden im Alltag aber selten benötigt. Renault glaubt daher weiter an eine Chance für die Brennstoffzelle. Er ist ein Hybrid der anderen Art: Renault präsentiert auf dem Pariser Autosalon (14. bis 20. Oktober 2024) einen Familienstromer, der im Alltag mit Batterie- und auf langen Fahrten mit Brennstoffzellenantrieb fährt. Die Grundannahme der Franzosen: Im Alltag reicht eine leichte Batterie, die Gewicht und Kosten spart. Das Crossover-Konzept Emblème soll deshalb mit Strom aus seiner 40 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie fahren. Der relativ kleine Speicher reicht für mehrere hundert gefahrene Kilometer. Auf längeren Strecken kommt mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle eine weitere Energiequelle für den 160 kW/218 PS starken Antrieb hinzu; insgesamt 2,8 Kilogramm des Gases passen an Bord. So sollen Distanzen bis zu 1.000 Kilometern am Stück mit nur geringen Pausenzeiten zurückgelegt werden können – Renault rechnet mit zwei fünfminütigen Tankpausen für je 350 Kilometer Reichweite anstelle längerer Ladestopps. Nachhaltigkeit steht bei Konzeptauto im Vordergrund Gleichzeitig ist der Emblème auch ein Versuchsträger, wie der Lebenszyklus eines Fahrzeugs nachhaltiger werden kann. Laut Renault sinken beim Emblème die Treibhausgasemissionen (sogenannte CO2-Äquivalente) im Vergleich zu einem gleichwertigen Fahrzeug um 90 Prozent: Von der Produktion bis zum Ende des Lebenszyklus werden nur 5 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Das alles wird unter anderem erreicht durch den Einsatz recycelter und natürlicher Materialien, durch Produktionsprozesse auf Basis erneuerbarer Energien, wiederverwendete Teile, Kreislaufwirtschaft und auch durch den Antrieb. Zu einem niedrigeren Energieverbrauch tragen unter anderem zwei in die Radkästen integrierte Kameras, die die Außenspiegel ersetzen, unter der Motorhaube verborgene Scheibenwischer und in die Türen eingelassene Griffe bei – sie bewirken einen geringeren Luftwiderstand. Angaben zu einer Serienumsetzung macht Renault nicht. Die Franzosen setzen bislang vor allem bei Nutzfahrzeugen auf die Brennstoffzelle, in Pkw des Unternehmens ist die Technik bislang nicht verfügbar.