Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden befeuert die Debatte um marode Infrastruktur in Deutschland. Verkehrsminister Volker Wissing sieht die Verantwortung bei der Union. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat nach dem Brückeneinsturz in Dresden weitere Modernisierungen im Autobahn-Netz in Aussicht gestellt. "Für den Bund hat die Modernisierung seiner Brücken höchste Priorität", sagte der FDP-Politiker der "Bild"-Zeitung laut Vorabbericht vom Donnerstag. Wissing warf der Union vor, frühere Bundesregierungen hätten unter ihrer Führung die Aufgabe liegengelassen. Bis Ende des Jahres 2024 werde der Bund voraussichtlich bereits mehr als 980.000 Quadratmeter Brückenfläche modernisiert haben. "Das sind umgerechnet 137 Fußballfelder und entspricht rund 30 Prozent der Gesamtbrückenfläche, die im ersten Schritt zu modernisieren ist. Weitere Schritte werden folgen." Debatten nach Brückeneinsturz: "Das ist eine echte Katastrophe" Brücke in Dresden eingestürzt Vorrangig sei mit den großen Brücken begonnen worden, bei denen die Modernisierung aufwendiger sei und mehr Zeit beanspruche als bei kleinen Brücken. In der sächsischen Landeshauptstadt war diese Woche die Carolabrücke über der Elbe eingestürzt. "Glücklicherweise wurde niemand verletzt", sagte Wolfgang Schubert-Raab, der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. "Die ersten Untersuchungen deuten darauf hin, dass Korrosion der Grund für den Einsturz war." "Es braucht dringend mehr staatliche Initiativen und Investitionen" Dies zeige den dringenden Handlungsbedarf auf. "Viele Brücken, vor allem in den westlichen Bundesländern, wurden zwischen 1960 und 1985 gebaut und sind in die Jahre gekommen. Es braucht dringend mehr staatliche Initiativen und Investitionen, um das Brückennetz in Deutschland nachhaltig zu sichern." Nötig sei eine Perspektive für die nächsten zehn bis 20 Jahre. Über 4.000 Brücken allein im Bereich von Autobahnen in Deutschland seien sanierungsbedürftig oder müssten neu gebaut werden, hatten zahlreiche Verbände im Juni mitgeteilt.