Der Luftfahrtkonzern Boeing hat sich mit einer Gewerkschaft auf ein Lohnplus geeinigt. Die Mitarbeiter erwartet nun eine satte Erhöhung. Der verlustreiche Flugzeugbauer Boeing hat einer großen Gewerkschaft mit mehr als 32.000 Beschäftigten wenige Tage vor einem drohenden Streik ein Gehaltsplus von 25 Prozent versprochen. Das teilte der Airbus-Konkurrent am Sonntag mit. Die Gewerkschaft IAM hatte ursprünglich eine Erhöhung um 40 Prozent verlangt. Das Lohnplus sowie weitere Verbesserungen wie eine zwölfwöchige Elternzeit sollen vier Jahre lang gelten. Zudem sagte Boeing zu, ein neues Modell in den gewerkschaftlich organisierten Werken im Raum Seattle herzustellen. Das war eine zentrale Forderung der Gewerkschaft. Der bisherige Tarifvertrag läuft am Donnerstag aus. Dann sind die Gewerkschaftsmitglieder aufgerufen, über die Offerte abzustimmen. Konzern steckt tief in roten Zahlen Boeing kämpft mit einer Reputationskrise nicht erst seit sich Anfang des Jahres in einer Boeing 737 MAX-9 von Alaska Airlines mit 171 Passagieren an Bord mitten im Flug ein Teil der Kabinenwand gelöst hatte. Seither hat die US-Luftfahrtaufsicht FAA die Vorgaben für Boeing nochmals verschärft. So darf Boeing monatlich nur noch 38 der 737-MAX-Flugzeuge bauen. Unklar ist, wie lange diese Begrenzung gilt. Das Unternehmen steckt tief in den roten Zahlen, der Verlust verzehnfachte sich auf rund 1,4 Milliarden Dollar. Abgesehen vom Geschäft mit Verkehrsflugzeugen steckt auch das Rüstungsgeschäft in Schwierigkeiten. Die Sparte verlor in den vergangenen beiden Jahren Milliarden, weil sie Verträge zu Festpreisen geschlossen hatte und Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen nicht an die Kunden weiterreichen konnte. Zuletzt kündigte das Unternehmen an, den Kurs zu ändern.