Eine Flutkatastrophe hat schwere Schäden in Nordkorea angerichtet. Machthaber Kim Jong-un kündigte strenge Strafen für die Verantwortlichen an – nun wurden wohl bis zu 30 Beamte hingerichtet. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hat laut einem Medienbericht bis zu 30 Beamte wegen angeblicher Versäumnisse vor der Flutkatastrophe im August hinrichten lassen. Das meldet der südkoreanische TV-Sender TV Chosun. Demnach sollen unter den Hingerichteten auch Provinzgouverneure gewesen sein. In Nordkorea hatten Überschwemmungen Anfang August starke Schäden vor allem im Nordwesten des Landes angerichtet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, sind entlang der Grenzstadt Sinuiju nahe China mehr als 4.000 Haushalte betroffen und knapp 3.000 Hektar an Ackerland beschädigt. Machthaber Kim Jong-un, der die Flutgebiete vor Ort besuchte, räumte im August zudem schwere Fehler beim präventiven Katastrophenschutz ein. Nordkorea gilt aufgrund der starken Abholzungsrate seiner Waldflächen als besonders anfällig für Überschwemmungen. Kim ordnete die Behörden dazu an, diejenigen streng zu bestrafen, die ihre Verantwortlichkeit vernachlässigt hätten. Kimo Jon-un dreht am Personalkarussell Gleichzeitig ernannte Kim laut KCNA mit Pang Tu Sop einen neuen Minister für öffentliche Sicherheit sowie eine neue Parteiführung für die von den Fluten betroffene Provinz Nord-Pyongan. Die Personalrochade deutete auf eine Säuberungswelle hin, in deren Folge nun wohl Ende August die Hinrichtungen stattfanden. Tausende Flutopfer sind laut Medienberichten vom Land in die Hauptstadt gebracht worden. Mehr als 15.000 Menschen würden in Pjöngjang untergebracht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Pjöngjang hatte vergangene Woche eingeräumt, dass die Rekordregenmengen im Juli eine nicht genannte Zahl von Todesopfern zur Folge gehabt hätten. Im Norden in der Nähe der Grenze zu China wurden ganze Landstriche überschwemmt. Nordkorea lehnte internationale Hilfen ab Bei einem Besuch in der Flutregion Uiju am Freitag sagte Kim auch Lebensmittel- und medizinische Hilfe sowie Unterstützung bei der Bildung für Schüler zu. Der Machthaber bezeichnete dies dem Bericht zufolge als "Top-Priorität des Staates". International war Nordkorea nach der Unwetter-Katastrophe Hilfe angeboten worden, auch der Erzfeind Südkorea bot humanitäre Hilfe an. Angebote kamen Medienberichten zufolge auch aus Russland , China und von der UNO. Kim dankte, wies diese Hilfsangebote laut KCNA am Freitag aber zurück. Nach Angaben südkoreanischer Medien liegt die Zahl der Toten und Vermissten in Nordkorea infolge der Überschwemmungen bei mehr als 1.500. Kim wies diese Zahl am Freitag aber als "schwere Provokation" zurück und als "eine Beleidigung der flutgeschädigten Menschen, die sicher sind und denen es gut geht". Naturkatastrophen haben in dem international isolierten und verarmten Land besonders dramatische Auswirkungen.