Nach nur einem Jahr verließ Niclas Füllkrug den BVB Richtung West Ham. Jetzt erklärt er seinen Wechsel – und macht dabei eine vielsagende Andeutung. Erstmals seit der Heim-EM kommt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in diesen Tagen wieder zusammen. Am kommenden Samstag trifft das DFB-Team in der Nations League auf Ungarn, drei Tage später geht es gegen die Niederlande. Mit von der Partie ist auch wieder Stürmer Niclas Füllkrug . Der 31-Jährige überraschte im Sommer, in dem er Borussia Dortmund nach nur einem Jahr wieder verließ und zu West Ham United in die Premier League wechselte. Auf der DFB-Pressekonferenz am Mittwoch begründete er seine Entscheidung noch mal und teilte dabei auch indirekt Richtung BVB aus. "Ich möchte eine gewisse Transparenz bieten, dass der Zuschauer, dass der Fan mich versteht. Ich möchte aber auch niemandem auf die Füße treten", sagte Füllkrug. "Es gibt verschiedene Gründe, warum ich überhaupt erst angefangen haben, über einen Wechsel nachzudenken. Da brauchen wir nicht drum herumreden", so der Stürmer. "Nicht der größte Vertrauensbeweis" "Natürlich ist so ein Transfer, den der BVB getätigt hat, für mich nicht der größte Vertrauensbeweis", sagte Füllkrug in Hinblick auf die Verpflichtung von Serhou Guirassy. Dann seien mit West Ham und einigen anderen Klubs "sehr attraktive Anfragen" gekommen, sodass er sich entschieden haben, sich noch einen weiteren Traum zu erfüllen. "Die Premier League ist noch mal ein ganz besonderes Pflaster. Das wird auch eine Riesenherausforderung für mich, das weiß ich", so Füllkrug weiter. "Aber ich habe dort einfach eine wahnsinnige Überzeugung gespürt, eine wahnsinnige Wertschätzung in allen Bereichen, dass dieser Klub, dieser Trainer, der Manager mich unbedingt verpflichten möchte und mir auch einen tollen Plan vor Augen geführt hat." Am Ende hätten zahlreiche Dinge ihn dazu bewegt, nach der Champions League und der Heim-EM einen neuen Weg einzuschlagen. "Ich darf, glaube ich, auch mal behaupten, dass ich in diesen Wettbewerben meine Leistung auf den Platz gebracht habe, sodass ich dann auch diese Wertschätzung entgegengebracht bekomme und die ist einfach so extrem da gewesen, dass ich gesagt habe, da habe ich Lust drauf." Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Füllkrug wechselte, weil die BVB-Verantwortlichen ihm mit der Verpflichtung von Guirassy nicht die Wertschätzung zukommen ließen, die er seiner Meinung nach verdient hatte. Ein Stachel, der beim Stürmer offenbar immer noch tief sitzt.