Der Richter hat Melanie Müller am Freitagmittag eine hohe Geldstrafe auferlegt, die Sängerin gilt nun als vorbestraft. Zu Recht, findet Ballermannsänger Ikke Hüftgold. Am Freitagmittag fiel am Leipziger Amtsgericht das Urteil: Ballermannsängerin und Reality-TV-Sternchen Melanie Müller muss 80.000 Euro Strafe zahlen und gilt somit als vorbestraft. Die Angeklagte hat sich des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen schuldig gemacht, so Richter Lucas Findeisen. Zudem verurteilte das Gericht sie wegen Drogenbesitzes. Zum Prozessauftakt hatte Melanie Müller sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen. Die hohe Strafe kam überraschend, hatte doch die Staatsanwaltschaft lediglich 95 Tagessätze à 60 Euro – also 5.700 Euro insgesamt – gefordert. Doch Melanie Müller hat der Prozess und die Vorwürfe gegen sie offenbar schon im Vorfeld viel Geld gekostet. Wie sie vor Gericht aussagte, haben sich Geschäftspartner in Deutschland von ihr abgewandt. Es mangelt an Bühnenauftritten und TV-Jobs, die sie früher regelmäßig hatte. Derzeit sei es ihr nur möglich, am Ballermann aufzutreten. "Das Oberbayern zeigt sich resistent" Doch auch in der Partyszene auf Mallorca gibt es eine Person, die sich von Melanie Müller distanziert: Partysänger Ikke Hüftgold. "Im Oberbayern habe ich eine klare Ansage gemacht, dass ich nicht auftrete, wenn sie am gleichen Abend im Laden ist", sagt er t-online. Er habe mit den Veranstaltern mehrmals über die Sängerin gesprochen – "aber das Oberbayern zeigte sich resistent gegen meine Einwände", so der 47-Jährige. "Warum lässt man jemanden auftreten, der rechtsextreme Gesten macht?" Ikke Hüftgold, der mit bürgerlichem Namen Matthias Distel heißt, weiß aber auch, dass die Einstellung im Oberbayern eine Ausnahme ist: "Läden wie der Bierkönig oder Megapark würden sich das nicht bieten lassen. Der komplette Ballermann nimmt Abstand von Menschen, die mit der rechten Szene sympathisieren." Es komme derweilen vor, dass "rechte Idioten" an den Ballermann kommen und Stress machen. "Aber dagegen wehren wir uns", so Ikke Hüftgold. Für diese Menschen – und eben Melanie Müller – würde er sich besondere Maßnahmen wünschen: "Man müsste sie einmal durch ehemalige Konzentrationslager führen. Damit ihnen bewusst wird, welche Verbrechen an der Menschheit damals begangen wurden." Er findet auch: "80.000 Euro sind in meinen Augen noch zu wenig." Er hielte es zudem für sinnvoll, wenn Melanie Müller Arbeitsstunden aufgedrückt bekäme – "am besten in einem ehemaligen Konzentrationslager." Gleichzeitig appelliert Ikke Hüftgold an Melanie Müller in ihrer Rolle als Vorbild – nicht nur als Person der Öffentlichkeit: "Sie kokst, sie säuft und sie zeigt öffentlich Nazisymbole. Wie schlimm kann man sich als Mutter von zwei Kindern verhalten?" Für Ikke Hüftgold steht fest: "Ich möchte mit dieser Person nichts mehr zu tun haben."