Eigentlich wollte sich die Entwicklungsministerin nur mit dem pakistanischen Premier unterhalten. Doch vor dem Palast wird klar: Das geht nicht mit ihrer Handtasche. Die Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat bei ihrem Besuch in Pakistan um ihre Handtasche kämpfen müssen. Bei ihrem Treffen mit dem pakistanischen Premierminister Shehbaz Shari in Islamabad hätte die SPD-Politikerin auf Anweisungen der Sicherheitskräfte ihre Handtasche abgeben sollen – sie weigerte sich jedoch. Zuerst berichtete "ZDF heute". Gemeinsam mit dem Botschafter in Pakistan, Alfred Grannas, wollte die Ministerin in den Palast des Premierministers eintreten. Bei dem Besuch hatten die Deutschen einiges zu beachten: keine Waffen, keine Handys und keine Presse. Auch ihre Handtasche mit persönlichen Dokumenten sollte sie plötzlich abgeben. Hinzu kommt, dass nicht mehr vier Leute Schulz begleiten durften, wie ursprünglich ausgemacht, sondern lediglich noch drei, wie das ZDF berichtet. Daraufhin drehte die Entwicklungsministerin samt Gefolgschaft um. Nach dem Motto: Entweder mit Handtasche oder gar nicht. Auch der Botschafter Grannas stand der Entwicklungsministerin bei und sagte zu den Sicherheitsbeamten nur: "Vielen Dank" und "Tschüss, Tschüss", während er Schulze zum Wagen folgte. Dann riefen die Sicherheitskräfte die Ministerin zurück. Sie dürfe in den Palast eintreten. Treffen soll dennoch konstruktiv und fruchtbar gewesen sein In der Handtasche von Schulze sollen sich primär diverse Notizen befunden haben, wie sie später mitteilte. Diese hätten vor allem das Lieferkettengesetz, die Geflüchteten aus Afghanistan und die Bedenken der deutschen Wirtschaft, in Pakistan zu investieren, betroffen, so der Bericht weiter. Der eigentliche Grund des Besuches, nämlich das Gespräch mit Shehbaz Sharif, soll konstruktiv und fruchtbar gewesen sein. Der pakistanische Premier habe seine Deutschkenntnisse angewendet und sei ein aufmerksamer und warmherziger Gastgeber gewesen, heißt es aus der deutschen Delegation. Die Bundesentwicklungsministerin sei in Pakistan, um mit Vertretern der Regierung zu sprechen und sich ein eigenes Bild über die Arbeitsbedingungen in den örtlichen Textilfabriken zu machen, berichtet die "Bild". Begleitet wird sie dabei von einer Delegation mit Bundestagsabgeordneten, Gewerkschaften und deutschen Unternehmen mit pakistanischen Zulieferern.