Manuel Neuer hat das Ende seiner Zeit in der Nationalmannschaft angekündigt. Seine Fußballkarriere an sich geht aber noch weiter. "Irgendwann musste der Tag ja kommen", stellte Manuel Neuer in seinem Abschiedsvideo fest. Nach 124 Länderspielen in 15 Jahren macht der Torwart Schluss in der deutschen Nationalmannschaft. Die Heim-EM bezeichnete er als seinen krönenden Abschluss. Ganz aufhören will der 38-Jährige aber nicht. Neuers Vertrag beim FC Bayern ist ohnehin noch bis 2025 gültig. Dennoch stellt sich die Frage, ob Neuers Rücktritt in der Nationalmannschaft eine Auswirkung auf den Rekordmeister hat. Hätte sich Neuer für eine Fortsetzung seiner DFB-Karriere entschieden, hätte er wohl auch die WM 2026 ins Visier genommen und bis dahin definitiv auch auf Vereinsebene auf höchstem Niveau spielen wollen. Damit wäre auch der FC Bayern spätestens im Frühjahr 2025 unter Druck geraten, eine Entscheidung über eine mögliche Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr zu fällen. Wann hört Neuer auch bei Bayern auf? Der DFB-Rücktritt erscheint nun für einige Beobachter wie ein Vorbote darauf, dass Neuer seine Karriere im Sommer 2025 beendet oder zumindest kein weiteres Jahr in München dranhängt und seine Karriere im Ausland ausklingen lässt. Für einen solchen Fall wären die Bayern bereits gewappnet. Alexander Nübel , der aktuell an den VfB Stuttgart ausgeliehen ist, hat im April dieses Jahres seinen Vertrag in München bis 2029 verlängert und wurde daraufhin bis 2026 an Stuttgart abgegeben. Aber: Der FC Bayern sicherte sich Medienberichten zufolge die Option, Nübel bereits nach einem Jahr zurückzuholen. Selbst wenn Neuer also noch einmal bis 2026 verlängern will und die Bayern sich dafür entscheiden, wäre der Rekordmeister vorbereitet. Eine komfortable Situation. Für die Bayern hat der Rücktritt in der Nationalmannschaft auch noch einen anderen Vorteil: Neuer ist mit dem Alter auch immer verletzungsanfälliger geworden. Durch seine Reisen zur Nationalmannschaft gab es nur wenige Pausen, wenn Neuer fit war. Nun kann der 38-Jährige die spielfreien Wochenenden für die Regeneration nutzen. Und das wird angesichts der großen Ambitionen und der vielen Spiele der Bayern nötig sein.
