Mit einem Post über die Hautfarbe von Fußballspielern erntete die Grünen-Politikerin während der Europameisterschaft Empörung. Aber mit etwas Abstand sieht sie auch Positives. Ihr umstrittener Tweet zur Hautfarbe von Spielern der Fußball-Nationalmannschaft hat aus Sicht von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt nicht nur Empörung, sondern auch eine wichtige Debatte ausgelöst. "Immerhin hat die Aufregung nach dem Tweet den Fokus auf das gelegt, um was es geht", sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Um die entscheidenden Fragen: Wie leben wir miteinander? Akzeptieren wir, dass wir unterschiedlich sind? Wie reden wir über Erfolgsgeschichten?" Und sie fügte hinzu: "Fußball ist ja sozusagen das letzte Lagerfeuer dieser Republik, wo alle irgendwie mitreden und miteinander reden. Über diese Frage des Miteinanders kann man nicht genug sprechen. Ich fürchte aber: Geklärt ist das in unserer Gesellschaft weiterhin nicht. Wir sind noch weit von der Normalität der Vielfalt entfernt." "Im Nachhinein ist man immer schlauer" Göring-Eckardt hatte nach einem Sieg der deutschen Fußballer gegen Ungarn während der Europameisterschaft im Juni auf der Plattform X geschrieben: "Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler." Nach einem Sturm der Empörung löschte sie den Post und entschuldigte sich: "Tut mir leid, wie ich formuliert habe. Mich hat aufgeregt, dass 21% der Deutschen es besser fänden, wenn mehr "Weiße" in der Nationalmannschaft wären." Im Rückblick sagte die Grünen-Politikerin mit mehreren Wochen Abstand: "Im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich habe verstanden, dass nicht alle direkt die Verbindung zu einer Umfrage , wonach 21 Prozent der Deutschen mehr weiße Fußballspieler in der Nationalmannschaft wünschten, gesehen haben oder sehen wollten. Diese Zahl hat mich sehr betroffen gemacht."