Mit seinem Sieg hat er sich im Ringen unsterblich gemacht. Der Kubaner Mijain Lopez gewann in Paris olympisches Gold – zum fünften Mal. Wer ist der größte Olympionike der Geschichte? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, die Antwort ist sicher auch vom Gesprächspartner abhängig. Der Schwimmer Michael Phelps mit seinen 23 olympischen Goldmedaillen ist sicher Teil jeder Diskussion, ebenso wie die sowjetische Turnerin Larissa Latynina, die den Sport zwischen 1956 und 1964 bestimmte. Seit dem vergangenen Dienstag gesellt sich ein weiterer Name zu den Kandidaten um den Titel "Größter Olympionike aller Zeiten": Mijain Lopez aus Kuba. Der Ringer tritt seit den Olympischen Spielen 2008 in Peking im griechisch-römischen Stil in der Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm an. Mit seinen 1,96 Metern Körperlänge wirkt er wie ein Hühne, was ihm den Spitznamen "Riese von Herradura" einbrachte. Am Dienstag gewann er nun seine fünfte olympische Goldmedaille. Ein historischer Rekord Das wäre nur eine Randnotiz, denn Lopez hat im Gegensatz zu jemandem wie Michael Phelps "nur" fünf Goldmedaillen gewonnen. Interessant wird seine Leistung, weil Lopez seine Olympiasiege bei fünf aufeinanderfolgenden Spielen errungen hat: Peking, London, Rio de Janeiro, Tokio und Paris – immer stand der massige Kubaner ganz oben auf dem Treppchen. Es gibt in der Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit nur wenige Athletinnen, die mit dieser Leistung mithalten können. Isabell Werth wäre ein ähnliches Beispiel - die deutsche Dressurreiterin holte seit Olympia 1992 in Barcelona bei sieben Spielen eine Goldmedaille. Ihre längste Siegesserie hielt allerdings "nur" über drei Olympiaden: von Barcelona 1992 bis Sydney 2000 und von Rio de Janeiro 2016 bis Paris 2024. Antike Sportler halten ähnliche Bestmarken Um Athleten zu finden, die ähnliches vollbrachten wie der kubanische Ringer Mijain Lopez, muss man sehr weit in die Geschichte der Olympischen Spiele zurückgehen. Das Portal "olympedia.org" führt lediglich zwei Athleten, die in ihren Sport bei fünf Olympischen Spielen in Folge dominieren konnten. Hipposthenes von Sparta dominierte das olympische Ringen im Zeitraum von 624 bis 608 vor Christus. Etwa ein Jahrhundert später gelang dem Ringer Milon von Kroton das gleiche Kunststück. Er gewann den Olivenkranz, der dem Sieger damals anstelle einer Goldmedaille zustand, im Zeitraum von 532 bis 512 vor Christus sogar sechs Mal. Den Rekord des Milon von Kroton wird der Kubaner Mijain Lopez allerdings nicht mehr brechen können. Nach seinem Sieg im olympischen Finale von Paris legte der 41-jährige Ringer seine Schuhe auf die Matte – ein Zeichen für das Karriereende.