Mehrere Gewerkschaften haben zu Warnstreiks aufgerufen, die den BR und den NDR betreffen. Die Streiks haben auch Auswirkung auf das Programm. Der Tarifkonflikt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eskaliert. Am Mittwochmorgen haben beim Bayerischen Rundfunk (BR) Warnstreiks begonnen. Diese sollen bis Freitag andauern. Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) ist betroffen. Dort startet der Streik am Mittwochmittag und endet ebenfalls am Freitag. Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent für zwölf Monate sowie entsprechende Anpassungen bei Honoraren, Lizenzen, Gagen und Vertragspauschalen. Die Rundfunkanstalten, darunter auch der BR und der NDR , haben diese Forderungen bereits mehrfach abgelehnt. Sie verweisen auf das begrenzte Budget, das ihnen von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) zugewiesen wurde. Dieses sehe zwar eine Erhöhung im Personalbereich vor, jedoch deutlich unter den geforderten 10,5 Prozent. Verhandlungen und Angebote In der fünften Verhandlungsrunde am 8. Juli hat der BR ein verbessertes Angebot vorgelegt: Eine Steigerung von 4,71 Prozent ab Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Für die leeren Monate seit Januar 2024 soll es eine Einmalzahlung geben. Auch freie Mitarbeitende sollen davon profitieren. Auszubildenden, Volontierenden, Werkstudierenden und Dualstudierenden wurde eine Erhöhung um rund 8 Prozent angeboten. Zusätzlich hat der BR vorgeschlagen, die Wartezeiten für eine höhere Vergütungsstufe bei Mitgliedern des Symphonieorchesters und des Rundfunkorchesters zu verkürzen. Beim Chor sei eine überproportionale Steigerung der Gehälter in Aussicht gestellt worden. Laut Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel versucht man trotz unveränderter finanzieller Rahmenbedingungen ein faires Gesamtpaket zu schnüren. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 12. August statt. Auswirkung auf die Programme Beim BR sind bereits erste Auswirkungen sichtbar: Einige Radiosender wurden zusammengelegt, Bayern1 sendet weiter, jedoch ohne Regionalnachrichten und Mittagsendungen aus den sechs Regionalstudios. Über mögliche Einschränkungen im Programm des NDR gibt es noch keine Informationen, da der Streik dort erst mittags beginnt. Das letzte Angebot des NDR sah ähnlich aus wie das des BR: eine Erhöhung der Honorare und Gehälter um 4,71 Prozent ab Oktober 2024 bis Ende 2025. Ein drittes Jahr mit einer Erhöhung von 2,46 Prozent soll folgen, falls die Rundfunkabgabe bis dahin um 59 Cent erhöht wird.